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Wie kaum eine andere Institution steht das MAK – Museum für angewandte Kunst für die fruchtbare Verbindung von Vergangenheit und Zukunft, die auch beim Besuch seiner umfangreichen Sammlung, seiner weitläufigen Schauräume, seiner themenbezogenen Sonderausstellungen und seines diskursiven Programms fühlbar und erlebbar wird. Die Verbindung von angewandter Kunst, Design, Architektur und Gegenwartskunst zählt zu seinen Kernkompetenzen.

Seit jeher haben Feste zu aktivistischen Experimenten oder auch zu künstlerischen Ansagen herausgefordert. So vermag bisweilen selbst ein Champagnerglas oder auch eine verbotene Kostümierung, ein immersiver Partysound oder eine Festinszenierung Überraschungen und sogar Provokationen auszulösen. Das Fest als ein flüchtiges Ereignis hat immer wieder Gestalter aus Kunst, Architektur, Design und Musik veranlasst, Gestaltungstraditionen und Kunstdiskurse in die Exzesse einer wilden Nacht oder in die Feier eines würdigen Anlasses zu übersetzen.

Umgekehrt haben diese vergänglichen Freiheiten neue Formate und Inhalte angeregt und ausgetestet. Feste dokumentieren gesellschaftliche Dringlichkeiten und dabei Veränderungen – im Großen wie im Kleinen. Die MAK-Ausstellung DAS FEST. Zwischen Repräsentation und Aufruhr verlebendigt Kultur- wie Sozialgeschichte und thematisiert die Bedeutung von Gestaltungsstrategien für gelebte Alltagskultur.

Thematisch sind dem Festlichen kaum Grenzen gesetzt: Gefeiert wird aus religiösen und politischen Gründen, (wilde) Künstler- und andere Feste überschreiten mitunter Tabus, private Feiern spiegeln gesellschaftliche Zusammenhänge wider. Zeitlich spannt die Ausstellung einen Bogen von der beginnenden Aufklärung über neue Festkalender einer sich formierenden Arbeiterklasse zu Zeiten der Industrialisierung bis hin zu aktuellen Formaten des Festlichen. Ob verwegene Maskenbälle des Rokokos, Feste künstlerischer Avantgarden der Zwischen- und Nachkriegszeit oder verbotene Raves: Sie alle werden mit ihrer subversiven Kraft in DAS FEST ins Gedächtnis gerufen, diskutiert und zelebriert.
14. Dezember 2022 bis 23. April 2023

www.mak.at