Jeder von uns hat eine Vorstellung davon, was ein Museum für zeitgenössische Kunst alles sein sollte. Den Gründern des Mudam Luxemburg zum Beispiel schwebte ein Museum vor, das verschiedene Bereiche des zeitgenössischen Schaffens wie Kunst, Design und Architektur umfassen würde. Heute sehen die einen das Mudam als Ausstellungsort für moderne Kunst, während andere es eher als Schaufenster für das luxemburgische Kunstschaffen betrachten. Wieder andere verstehen es als einen Raum für Gemeinschaftlichkeit, Offenheit, Veranstaltungen jeglicher Art oder experimentelle Praktiken.

Im Wesentlichen besteht die Rolle des Museums darin, Erzählungen über Kunstwerke, Künstlerinnen und Künstler, Epochen und Orte zu sammeln, zu untersuchen und gegebenenfalls zu revidieren. Der Internationale Museumsrat (ICOM) definiert das Museum als „nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch.“

Finnegan Shannon, Willst Du uns hier haben oder nicht? (Mudam), 2023, Text auf der Bank (LUX): Ech si midd. Rou dech hei aus wann s du averstane bass.Edelstahl, lackiert, 89 × 184 × 66,5 cm

Finnegan Shannon, Willst Du uns hier haben oder nicht? (Mudam), 2023, Text auf der Bank (LUX): Ech si midd. Rou dech hei aus wann s du averstane bass.Edelstahl, lackiert, 89 × 184 × 66,5 cm

Die Ausstellung A Model beschäftigt sich mit der Rolle des Museums zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Sie begreift die Institution als einen lebendigen und sensiblen Ort, der sich zeitgenössischen Debatten öffnet. Sie untersucht die Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn museale Bestände als aktive und performative Umgebungen verstanden werden. Die Künstler·innen in A Model wurden eingeladen, neue Arbeiten zu konzipieren oder in einen Dialog mit ausgewählten Werken der Sammlung zu treten. Darüber hinaus lädt A Model die Besucherinnen und Besucher ein, mit dem Team des Mudam über Ihre Vorstellungen für das Museum zu diskutieren.
Die Ausstellung ist unter anderem von Palle Nielsens Projekt The Model – A Model for a Qualitative Society inspiriert. Mit seiner erstmals 1968 im Moderna Museet in Stockholm gezeigten Installation in Form eines für Kinder frei zugänglichen Abenteuerspielplatzes innerhalb des Museums wollte der dänische Künstler und Aktivist dazu beitragen, dass die Institution sich der Außenwelt öffnet.

Künstlerinnen und Künstler
Alvar Aalto, Sophia Al-Maria, James Richmond Barthé, Nina Beier and Bob Kil, Tomaso Binga, Anna Boghiguian, Andrea Bowers, Matilde Cerruti Quara, Ali Cherri, Tony Cokes, Nayla Dabaji, Jason Dodge, Claire Fontaine, Matthew Angelo Harrison, General Idea, María Jerez and Edurne Rubio, Isaac Julien, Marysia Lewandowska, Hanne Lippard, Renzo Martens, Melvin Moti, Oscar Murillo, Palle Nielsen, Khandakar Ohida, Daniela Ortiz, Walid Raad, Finnegan Shannon, Krista Belle Stewart, SUPERFLEX, Rayyane Tabet, Su-Mei Tse, Nora Turato, Dardan Zhegrova, und andere.

Die Ausstellung A Model ist das zweite Kapitel eines dreiteiligen Projekts, das vom 1. Dezember 2023 bis zum 8. September 2024 stattfindet. Sie folgt auf A Model: Prelude – Rayyane Tabet. Trilogy und wird mit A Model: Epilogue – Jason Dodge. Tomorrow, I walked to a dark black star ihren Abschluss finden.
9. Februar bis 8. September 2024
www.mudam.com