Der Herkulessaal, ist das musikalische Herzstück der Residenz. Ein bisschen lässt es sich noch erahnen, dass sich im heutigen Herkulessaal der Residenz einst der Thronsaal König Ludwigs I. befand. Seit 1953 bereichert der ehrwürdige Raum mit seiner guten Akustik die Stadt München als viel geschätzter Konzertsaal.
1982 nahm Rafael Kubelík im Münchner Herkulessaal Dvořáks Slawische Tänze mit dem BRSO auf. Nicht zuletzt auch deshalb ist dieses Programm eine Hommage von Sir Simon Rattle an den früheren Chefdirigenten. Es beginnt mit der zweiten, farbenreichen, etwas leiseren Serie von Dvořáks urwüchsigem Genre, in der sich melancholische und poetische Zwischentöne in die Welt des ausgelassenen Tanzes mischen. Bratschist Timothy Ridout bestreicht anschließend sein BRSO-Debüt in den extensiv lyrischen Passagen von Martinůs Rhapsody-Concerto. Und schließlich darf das Blech glänzen: Allein neun Trompeten (die wie mindestens 90 klingen) dominieren Janáčeks Sinfonietta, die sich bestimmt auch ohne ihre berühmte feierliche Fanfare etabliert hätte. Aber es würde einem nicht halb so sehr den Atem – und die Ohren – verschlagen.
7. Juni 2024