Sich nah sein und als gemeinsames Publikum Musik erleben – trotz sicherer Sitzplätze auf Distanz: Diese Erfahrung möchten die Kasseler Musiktage 2020 ermöglichen. Mit einem in wenigen Wochen neu konzipierten Programm im Vergleich zu der vor zwei Jahren begonnenen Planung reagiert das Festival auf die gegenwärtige Pandemie, die sich in einem geringeren Gesamtbudget und eingeschränkten Veranstaltungsmöglichkeiten auswirkt. Doch sowohl das ursprünglich geplante Motto „Siehst du Musik?“ als auch zahlreiche der bereits eingeladenen Künstler werden die vier intensiven Tage des diesjährigen Festivals prägen.
Einige aus den vergangenen Festivals bekannte Musiker werden sogar in mehreren Konzerten zu erleben sein: der Countertenor Valer Sabadus, der erste Geiger des Apollon Musagète Quartett, Paweł Zalejski, die klassische Band Spark. Zum ersten Mal bei den Kasseler Musiktagen werden das Trio Catch sowie das STEGREIF.orchester zu Gast sein. Dieses einzigartige Ensemble begeistert seit mehreren Jahren mit Improvisationen und szenischen Konzerten. Speziell für Kassel und die documenta-Halle entwickeln die Musiker*innen eine Aufführung zwischen Ausstellung, Konzert und Performance. Zwei weitere Abende in der documenta-Halle werden das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes durch die Musik zum Strahlen bringen, das sich dadurch trotz Distanz als Gemeinschaft wahrnehmen wird. Diese Idee entstand im Austausch mit Nick und Clemens Prokop, die als TYE Shows die mediale Inszenierung verantworten. Eine einzigartige, intime Erfahrung werden darüber hinaus kurze Konzerte unter dem Titel „Musik zu zweit“ in der noch jungen Spielstätte UK14 sein.
Alle vier Festivaltage werden vom Motto „Siehst du Musik?“ und einer besonderen Nähe von Publikum und Künstlern geprägt sein, wie der Künstlerische Leiter der Kasseler Musiktage, Olaf A. Schmitt, betont: „Die Sehnsucht, Musik an einem Ort gemeinsam mit anderen zu erleben, haben wir in den vergangenen Monaten der erzwungenen Abstinenz schmerzhaft gespürt. Wir möchten versuchen, trotz Abstandsregeln diese Gemeinschaft wieder zu ermöglichen. Ich danke allen auftretenden Künstlerinnen und Künstlern für ihre Leidenschaft, Flexibilität und Neugier, das Geheimnis des gemeinsam erlebten Konzerts jedes Mal wieder neu zu vergrößern. Ein besonderer Dank gilt unseren Förderern und Sponsoren, die uns auch in dieser herausfordernden Situation unterstützen können.“
29. Oktober bis 1. November 2020