Das Museum Engiadinais ist in seiner Art ein Juwel und einzigartig in der Schweiz. Herzstück bilden die stimmungsvollen, bis 500 Jahre alten Stuben. Deren gesamte Einrichtung wurde behutsam gereinigt und konserviert und erstrahlt nun – inszenatorisch verdichtet – in neuem Glanz.

Die neu geschaffenen Schausammlungen im Engadiner Museum erlauben eine Entdeckungsreise in die Fülle des materiellen Kulturerbes: reich bestickte Textilien, kostbarer Schmuck, handwerklich hochstehende Pfeifen und Tabakdosen, seltene Wanduhren, Keramikgeschirr, mit Schnitzereien verzierte Alltagsobjekte und vieles mehr. Eine Sonderstellung nimmt das kostbarste Objekt des Museums ein: eine Traversflöte des berühmten Instrumentenbauers Rippert in Paris aus der Zeit um 1695. Zwei Hörproben machen den schönen Klang der restaurierten Flöte aus Buchsbaumholz und Elfenbein erlebbar.

Museum Engiadinais in St. Moritz, Austellung "Von der Fallhaube zum Wetzsteinköcher - Preziosen aus der Sammlung Campell" © Museum Engiadinais

Museum Engiadinais in St. Moritz, Austellung Von der Fallhaube zum Wetzsteinköcher – Preziosen aus der Sammlung Campell © Museum Engiadinais

Im Zentrum steht die ästhetisch hochwertig inszenierte Präsentation von Tisch- und Bettwäsche sowie Bekleidung und Accessoires aus Engadiner Familien. Typisch für Graubünden sind Kreuzstichmuster, deren Motive teilweise über Generationen nachgestickt werden. Für Festtagsbekleidung und Rituale wie die Taufe entstehen besonders reich verzierte Seidenstickereien. Interessant ist auch das Thema Schlafen. Zu sehen sind ein bunt bestickter Bettvorhang für das Himmelbett oder ein Prunkleintuch, das beispielsweise für Wochenbettbesucher aus der Aussteuertruhe geholt wird.
1. Juni 2023 bis 28. April 2024

www.museum-engiadinais.ch