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Die Ausstellung zeichnet mit rund 70 Werken die künstlerische Entwicklung von Christo und Jeanne-Claude seit Mitte der 1950er Jahre bis zu Christos Tod im Mai 2020 nach und präsentiert in zehn Themenräumen die wichtigsten Projekte des Künstlerpaares – vom Eisernen Vorhang in Paris 1962 bis zur noch nicht verwirklichten Mastaba in Abu Dhabi.

Die Schau beginnt mit Christos Frühwerk und ersten künstlerischen Arbeiten in Paris. Hier kam der an der Kunstakademie Sofia ausgebildete und aus Bulgarien geflohene Christo Vladimirov Javacheff in Kontakt mit den Werken verschiedener internationaler Kunstschaffender. In Paris begegnete er 1958 Jeanne-Claude Denat de Guillebon, als er ihre Mutter porträtieren sollte.
Zwei der in der Ausstellung gezeigte Projekte bilden im Werk von Christo und Jeanne-Claude absolute Höhepunkte: die Verhüllung des Berliner Reichstags und die Verhüllung des Triumphbogens in Paris. Bereits 1961 hatte sich das Künstlerpaar mit der Idee beschäftigt, ein öffentliches Gebäude zu verhüllen. Seit den 1970er Jahren schuf Christo Zeichnungen, mit denen er die Verhüllung des Reichstags visualisierte. Nach umfänglichen vor allem auch politisch geführten Debatten und einem langjährigen Genehmigungsprozess konnte die Verhüllung des „politischen“ Gebäudes 1995 realisiert werden.

Christo und Jeanne-Claude Verhüllter Reichstag, Berlin, 1971–1995, Fototapete_Copyright Christo and Jeanne-Claude Foundation/ VG Bild-Kunst, Bonn 2022/ Foto Wolfgang Volz

Christo und Jeanne-Claude Verhüllter Reichstag, Berlin, 1971–1995, Fototapete_Copyright Christo and Jeanne-Claude Foundation/ VG Bild-Kunst, Bonn 2022/ Foto Wolfgang Volz

Von ebenso zentraler Bedeutung wie das Reichstag-Projekt war die Verwirklichung der Arc de Triomphe-Verhüllung 2021, ein Jahr nach Christos Tod. In Studien präsentiert die Ausstellung außerdem das noch nicht verwirklichte Mastaba-Projekt für Abu Dhabi, das im Falle seiner Realisierung die Dimensionen der Pyramide von Gizeh übersteigen und auf unbestimmte Zeit als Denkmal der Kreativität zu erleben sein würde.
Neben den Werken von Christo sind in der Ausstellung folgende Kunstschaffende zu sehen: Arman, César, Lucio Fontana, Raymond Hains, Yves Klein, Jacques Mahé de la Villeglé, Piero Manzoni, Daniel Spoerri, Antoni Tàpies und Wolf Vostell. Der Fotograf Wolfgang Volz, der seit 1972 in enger Zusammenarbeit mit dem Künstlerpaar und mit Exklusivrecht die internationalen Projekte von Christo und Jeanne-Claude dokumentarisch begleitet hat, ist ebenfalls vertreten.
Ermöglicht wird die Ausstellung dank der großzügigen Unterstützung von Ingrid und Thomas Jochheim. Das in Recklinghausen und Berlin lebende, mit Christo und Jeanne-Claude freundschaftlich verbundene Sammlerpaar, besitzt eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen des Künstlerduos.
10. März bis 3. September 2023

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