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Mit einem vielfältigen Kulturprogramm ist es gelungen, das private Museum Liaunig über die Jahre als lebendigen Ort der Begegnung und des kulturellen Dialoges in Südkärnten zu positionieren. Die vom Wiener Architektenteam querkraft spektakulär inszenierte Museumsarchitektur als optimaler Aufbewahrungs- und Präsentationsort für die Sammlungen der Familie Liaunig steht bereits seit 2012 unter Denkmalschutz. Das mit dem österreichischen Museumspreis ausgezeichnete Haus zieht – weit ab aller urbanen Zentren gelegen – jedes Jahr von Ende April bis Ende Oktober Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an.

2023 zeigt sich die Sammlung Liaunig von einer neuen Seite, indem sie dem Fernen Osten die Tür öffnet und sich in einer Gegenüberstellung mit zeitgenössischer chinesischer Kunst präsentiert. Die Ausstellung „Follow the Rabbit – Bestandsaufnahme einer Sammlung” und deren Rezeption durch chinesische Gegenwartskunst“ wurde von Alexandra Grimmer kuratiert.
Die erste Sonderausstellung ist dem tschechischen Künstler Zbyněk Sekal (1923–1998) gewidmet (30. April bis 23. Juli), danach wird die Serie „Alte Freunde“ mit dem Maler Franz Ringel (1940–2011) fortgesetzt (30. Juli bis 29. Oktober). Die wechselnden Retrospektiven in dem  dreieckigen Raum bilden wieder den Rahmen für die vier Sonntagsmatineen der Kammermusik-Reihe sonusiade (7. Mai: Eröffnungskonzert mit Eduard &  Johannes Kutrowatz an 2 Klavieren | 4. Juni: Pavel Haas Quartet | 20. August: SONUS-Gastkonzert mit Walter Auer, Flöte, Petra Ackermann, Viola und Janez Gregorič, Gitarre | 15. Oktober: Finale mit Georg Klimbacher, Bariton und Graham Johnson, Klavier).
Darüber hinaus bringen die Dozentinnen und Dozenten der SONUS Kammermusikwerkstatt am 23. Juni von 14 bis 17 Uhr „Musik in die Ausstellung” und verwandeln auch andere Ausstellungsbereiche des Museums in einzigartige Konzertsäle. Das dem Sonderausstellungsraum vorgelagerte Atrium des Hauses wird am 12. Juli um 18 Uhr zum ersten Mal bespielt: Wolfram Berger rezitiert unter freiem Himmel aus „Der brave Soldat Schwejk“, eingebettet in Live-Sounds seines Sohnes Florentin Berger-Monit.
Im runden Skulpturendepot wird die Werkserie „Eyewall” des steirischen Künstlers Hannes Priesch (*1954) gezeigt.  Als Kontrapunkt zur zeitgenössischen Kunst verstehen sich die Präsentationen dekorierter Gläser und seltener Portraitminiaturen sowie die Sammlung afrikanischer Glasperlenkunst, die heuer in einer Neuaufstellung zu sehen ist. Der Skulpturenpark lädt bei schönem Wetter zu einem Spaziergang ein.

Ma Jun (Courtesy BMCA Collection) / Kiki Kogelnik / Rudi Stanzel / Jorrit Tornquist / Claus Mayrhofer Barabbas

Ma Jun (Courtesy BMCA Collection) / Kiki Kogelnik / Rudi Stanzel / Jorrit Tornquist / Claus Mayrhofer Barabbas

2023 zeigt sich die Sammlung von einer neuen Seite, indem sie dem Fernen Osten die Tür öffnet und sich in einer Gegenüberstellung mit zeitgenössischer chinesischer Kunst präsentiert. Die Ausstellung „Follow the Rabbit – Bestandsaufnahme einer Sammlung” und deren Rezeption durch chinesische Gegenwartskunst“ wurde von Alexandra Grimmer kuratiert.
Das Jahr des Hasen – nach dem chinesischen Mondkalender – soll die Besucher zu einer Reise einladen, in der sie in zitathafter Ähnlichkeit mit Lewis Carrolls Erzählung „Alice’s Adventures in Wonderland“ dem Hasen in seinen Bau folgen, um sich dort auf eine neue Welt einzulassen. Zu den teilweise schon gezeigten Höhepunkten von Werken zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung Liaunig sind es Arbeiten von 28 chinesischen Künstlerinnen und Künstlern, die in die Hauptausstellung integriert werden und eine neue Betrachtungsweise auf die museumseigene Sammlung erreichen sollen: durch eine Gegenüberstellung, teilweise einzelner oder mehrerer Arbeiten jeweils eines österreichischen oder europäischen und eines chinesischen Künstlers, entsteht ein Diskurs, der die herkömmliche Sichtweise aus unserer westlichen Ästhetik aufbricht. Ziel ist es, durch entstehende Parallelen – oder Unvereinbarkeiten der Werke aus beiden Kulturen – eine neue Sicht auf die eigene Tradition und auf die Werke der Sammlung Liaunig zu bekommen.

Chen Shuo / Huang Min (Courtesy BMCA Collection)/ Peter Dörflinger / Martin Schnur / Robert Tauber

Chen Shuo / Huang Min (Courtesy BMCA Collection)/ Peter Dörflinger / Martin Schnur / Robert Tauber

Zu den teilweise schon gezeigten Höhepunkten von Werken zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung Liaunig sind es Arbeiten von 28 chinesischen Künstlerinnen und Künstlern, die in die Hauptausstellung integriert werden und eine neue Betrachtungsweise auf die museumseigene Sammlung erreichen sollen: durch eine Gegenüberstellung, teilweise einzelner oder mehrerer Arbeiten jeweils eines österreichischen oder europäischen und eines chinesischen Künstlers, entsteht ein Diskurs, der die herkömmliche Sichtweise aus unserer westlichen Ästhetik aufbricht. Ziel ist es, durch entstehende Parallelen – oder Unvereinbarkeiten der Werke aus beiden Kulturen – eine neue Sicht auf die eigene Tradition und auf die Werke der Sammlung Liaunig zu bekommen.

Ausstellungsansicht "Follow the Rabbit" Museum Liaunig © Museum Liaunig

Ausstellungsansicht „Follow the Rabbit” Museum Liaunig © Museum Liaunig

Nach den Kriterien von fünf lose gewählten Oberbegriffen werden einzelne Momentaufnahmen herausgenommen und in der Ausstellung veranschaulicht. Die Wahl der chinesischen Werke aus dem Zeitraum von 2008 bis 2022 zeigt die vielschichtige und dynamische Entwicklung der bildenden Kunst in China, die aufgrund der Geschichte des Landes mit dessen Öffnung nach dem Tod Mao Zedongs 1976 viel schneller vor sich gehen musste. Die Werke aus der Sammlung Liaunig wurden mit einigen Ausnahmen zum Großteil ab den 1960er Jahren bis heute ausgewählt und decken einen vergleichbaren Rahmen der Entwicklung ab wie die rund 40 chinesischen Werke. Während die Wahrnehmung der Kunst in Österreich ab den 1960er Jahren mit Gruppierungen wie den „Wirklichkeiten“ oder den „Neuen Wilden“ erweitert wurde, vollzog sich der Weg und die Akzeptanz in eine zeitgenössische Kunst an Orten wie Beijing, Shanghai, Hangzhou, Chengdu oder Nanjing über verschiedene Parallelstränge. Die Rede ist von zwei Phänomenen: Erstens die Entwicklung einer neuen Ästhetik und Sprache an sich und zweitens die Wahrnehmung und Akzeptanz durch das Umfeld.
30. April bis 29. Oktober 2023

www.museumliaunig.at