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Ein Hochhaus, das wochenlang nächtliche Lichtzeichen in den Düsseldorfer Stadtraum sendet, eine ehemalige Synagoge in Stommeln, die gleißendes Licht in die Umgebung ausstrahlt oder ein Projekt mit weltweit gespendeten Straßenlaternen als Solidaritätserklärung an das vom Erdbeben zerstörte Christchurch: Es sind vor allem starke Interventionen im öffentlichen Raum, die Mischa Kuball international bekannt gemacht haben.

Primär mittels Licht verschiedenster Wellenbereiche erforscht Mischa Kuball mit  Installationen, Performances, Fotografie und Projektionen architektonische Räume und deren soziale und politische Diskurse. Dabei reflektiert er – im doppelten Sinne – die unterschiedlichen Dimensionen von kulturellen und historischen Strukturen. Er versteht sich als ein in unterschiedlichen Medien und Räumen arbeitender Konzeptkünstler.
„Licht ist Soziologie, Licht ist Politik“, umschreibt Mischa Kuball selbst seinen Ansatz. In einer Zeit, die im privaten wie im politischen Raum zunehmend von sogenannten „alternativen Wahrheiten“ durchsetzt ist, verknüpfen sich mit künstlerischen Interventionen und ihrem Erkenntnispotential, wie es in einigen von Kuballs Arbeiten zutage tritt, zentrale Sinnfragen.
Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt ReferenzRäume bietet erstmals einen retrospektiven Querschnitt durch Mischa Kuballs Werk der letzten drei Jahrzehnte. Eine Reihe von ebenso faszinierenden wie konzeptuell versierten Lichtinstallationen wird ergänzt durch die Präsentation grundlegender Projekte für den öffentlichen Raum. Zudem werden Werke gezeigt, in denen sich Mischa Kuball mit den Grundlagen der Moderne auseinandersetzt, sowie die große multimediale Arbeit New Pott, in der der Künstler von den Menschen im heutigen, von Migration geprägten Ruhrgebiet erzählt.
In seinen ortsspezifischen, gesellschaftspolitisch motivierten Projekten (Werkreihe public preposition) untersucht Mischa Kuball öffentliche Räume, stellt unsere Wahrnehmung von scheinbar vertrauten Umgebungen in Frage und schafft Momente der Irritation. Für leverkusen_transfer legte er in einer Phase der kontroversen Hinterfragung von Museum Morsbroich vor das Leverkusener Rathaus den Grundriss des ersten Ausstellungsraums, so dass man diesen dort begehen, als Ort für Aufführungen oder als Raum der Reflexion nutzen konnte.
5. Dezember 2021 bis 24. April 2022

www.museum-morsbroich.de