Das 1906 eröffnete Museum of Fine Arts gilt als eines der bedeutendsten Museen Europas. Ihre facettenreichen Sammlungen und ihre historische Kontinuität gepaart mit der Vielzahl an Meisterwerken verleihen ihr zweifelsohne einen hohen Stellenwert unter den öffentlichen Sammlungen. Das Museum der Schönen Künste zeigt die Schätze der internationalen und ungarischen Kunst von der Antike bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, während seine groß angelegten Wechselausstellungen Hunderttausende von Besuchern anziehen.

Nach dem umfassendsten Umbauprojekt seiner Geschichte wurde das Museum Ende 2018 wiedereröffnet. Dank der Modernisierung erfüllt das Museum der bildenden Künste nun die Anforderungen des 21. Jahrhunderts an Sammlungspflege und Besucherbindung.

Parallel zum Wiederaufbau wurden auch die Dauerausstellungen erneuert: Die Sammlung ungarischer Kunst vor 1800 – die nach 1957 in zwei Etappen von der internationalen Kunst getrennt und in die Ungarische Nationalgalerie überführt wurde – kam nach langer Abwesenheit „nach Hause“. Infolgedessen kehrt das Museum zu seinem ursprünglichen Konzept zurück, das zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Jahr 1906 eingeführt wurde, und fungiert wieder als Ausstellungsort, der der Öffentlichkeit die ungarische und internationale Kunstgeschichte präsentiert. Das Museum zeigt nicht nur alte Kulturen dank seiner Sammlungen ägyptischer und klassischer Antiquitäten, sondern beherbergt auch Kunstwerke aus der Zeit vor 1800.

Im Laufe seiner jahrhundertealten Geschichte hat sich die Zahl der Werke in einigen Sammlungen des Museum of Fine Arts vervielfacht; außerdem kamen neue Abteilungen hinzu. Die Zahl der heute im Museum gefundenen Kunstwerke übersteigt 120.000.

Dauerausstellungen

Antikes Ägypten
Die erneuerte ägyptische Dauerausstellung des Museum of Fine Arts erwartet die Besucher auf einer größeren Fläche als bisher, ergänzt um viele neue Objekte und Themen. Das neue Konzept präsentiert die Welt des alten Ägypten, aufgeteilt in drei große thematische Einheiten: Tempel – Götter; Niltal – Menschen; Grab – tot. Die neue Ausstellung vermittelt auf spektakuläre Weise, unter Einbindung interaktiver Tools, verständlich und wissenschaftlich korrekt die wichtigsten Erkenntnisse der Epoche. Zur Ausstellung gehört auch eine „Ägyptische Kammer des Schreckens“, in diesem Entdeckerraum warten viele weitere spannende Informationen auf Interessierte.

Antike
Die neue Dauerausstellung der Antikensammlung dient der Präsentation der klassischen antiken Tradition. Im Mittelpunkt stehen die griechische, etruskische und römische Kultur und im weiteren Sinne das Mittelmeerbecken, das Mittelmeer, dessen antike Welt wir uns in drei Teilen aus drei verschiedenen Perspektiven nähern.

Besonderer Tipp: Dauerausstellungen in der Alten Galerie

Europäische Kunst 1250-1600
Europäische Kunst aus mehr als zwei Jahrhunderten, vom 13. Jahrhundert bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Gotische, frühe und späte Renaissance sowie manieristische Materialien aus der Alten Galerie sind hier untergebracht.
In der Auswahl von fast vierhundert Stücken ist die Kunst der italienischen Regionen – vornehmlich Toskana, Venetien, Emilia, Romagna, Rom und Lombardei – am reichsten vertreten, aber auch niederländische, deutsche und spanische Malerei sind vertreten.
An bestimmten Stellen der Ausstellung wird großer Wert auf die Meister gelegt, die die jeweilige Epoche oder den Kunstkreis prägen und Stile schaffen: zum Beispiel Lucas Cranach , Raffaello , Leonardo da Vinci oder El Greco . In den Themenräumen ist ein komplexerer Überblick über die einzelnen Gattungen, Darstellungsarten, Stilrichtungen und den ursprünglichen Zweck der Objekte möglich. Ergänzt werden die ausgestellten Gemälde durch Skulpturen, Stiche und Objekte der angewandten Kunst.

Lukas Cranach der Ältere, Salome mit dem Kopf des Hl. Johannes des Täufers, Kronach, 1472 – Weimar, 1553 © Museum of Fine Arts Budapest

Lukas Cranach der Ältere, Salome mit dem Kopf des Hl. Johannes des Täufers, Kronach, 1472 – Weimar, 1553 © Museum of Fine Arts Budapest

Europäische Kunst 1600-1700
Nahezu alle Gattungen, Schulen und Stilrichtungen des 17. Jahrhunderts sind in der Auswahl von mehr als dreihundert Gemälden vertreten, die in elf Räumen und sechzehn Kabinetten ausgestellt sind.
Caravaggios Kunst wird auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Maße präsentiert. Im Nebenraum sind große Werke der flämischen Malerei von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck und Jacob Jordaens vertreten. Im Nebenraum repräsentieren die Gemälde von Rembrandts Kollegen und Schülern die Kunst des holländischen Goldenen Jahrhunderts.
In den folgenden Räumen kann der Besucher die Vielfalt der reifen Barockmalerei der italienischen, französischen und deutschen Territorien kennenlernen.
In zwei großen Sälen und den sechs angrenzenden Kabinetten können sich die Besucher an Meisterwerken der wichtigsten Gattungen der Genre-, Stillleben- und Landschaftsmalerei erfreuen, die sich im 17. Jahrhundert verselbstständigten.

Franz Hals, Männliches Gegenstück, Antwerpen, 1582/1583 – Haarlem, 1666 © Museum of Fine Arts Budapest

Franz Hals, Männliches Gegenstück, Antwerpen, 1582/1583 – Haarlem, 1666 © Museum of Fine Arts Budapest

Europäische Kunst 1700-1800
Die Ausstellung präsentiert die schönsten Stücke des überaus reichhaltigen und vielfältigen Teils der Sammlung in schulischer und thematischer Auswahl. Im ersten Raum wurde das spanische und koloniale Malmaterial platziert. Francisco de Goya y Lucientes ragte als einzigartiges, kompromissloses Genie unter den spanischen Künstlern seiner Zeit heraus.
In Frankreich wich nach dem Tod des Sonnenkönigs der Barockstil endgültig dem dekorativen und eleganten Rokoko. Diese Zeit wird durch die Werke von Jean-Étienne Liotard, Jean-Baptiste Greuze und Hubert Robert repräsentiert.
Der erste Teil der nächsten Ausstellungseinheit trägt den Titel Deutsche und österreichische Malerei vom Barock bis zum Klassizismus . In diesem Raum verdienen in Rom ansässige deutsche Maler besondere Aufmerksamkeit: die Werke von Anton Raphael Mengs, Angelika Kauffmann oder Johann Heinrich Wilhelm Tischbein . Diese Maler hatten so bedeutende Gäste und Mitbewohner in der Ewigen Stadt wie Johann Joachim Winckelmann und Johann Wolfgang Goethe.
Im zweiten Teil des Raumes präsentieren wir die wichtigen Zentren der italienischen Kunst des Jahrhunderts, Bologna, Rom, Neapel und die Lombardei.
Eine eigene Ausstellungseinheit erhielt Venedig, das bereits so viel von seiner wirtschaftlichen und politischen Macht eingebüßt hat, sich aber mittlerweile zu einem touristischen Zentrum und einem beliebten Treffpunkt der europäischen Elite entwickelt hat. Der prominenteste Künstler dieses zweiten goldenen Zeitalters der venezianischen Malerei war Giovanni Battista Tiepolo, der über einen unerschöpflichen Einfallsreichtum verfügte und Mythen und Legenden mit beispielloser intellektueller Freiheit und mehr als einmal mit Ironie neu erschuf.
Im letzten Raum der Ausstellung präsentieren wir eine Auswahl aus der reichen Sammlung von Landschafts- und Stadtansichten der Alten Galerie. Meisterwerke wie Bernardo Bellottos Die Arno Bank in Florenz und Canalettos Zsilip in Dolo sind im Raum zu sehen

Angelika Kaufmann, Dame am Schminktisch, 1807 Chur, 1741 – Rom, 1807 © Museum of Fine Arts Budapest

Angelika Kaufmann, Dame am Schminktisch, 1807 Chur, 1741 – Rom, 1807 © Museum of Fine Arts Budapest

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