Im Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach wandert man sprichwörtlich durch die Vergangenheit. 37 originalgetreue Bauernhöfe und Nebengebäude geben spannende Einblicke in die Lebens- und Arbeitsweise der Tiroler Landbevölkerung.

Das Freilichtmuseum ist ein besonderer Erlebnisort für alle Altersgruppen abseits der alltäglichen Hektik. Informationstafeln vor den Häusern, bebildert mit historischen Fotografien, lassen das Leben der Landbevölkerung wieder lebendig werden. Bei einem rund 1,5-stündigen Rundgang wird der Besuch zu einem Spaziergang durch die Vergangenheit, deren Lebensart heute nahezu vergessen und verloren ist. Mitmachstationen, Kurzfilme und Themenführungen für Schulklassen geben jüngeren Generationen Auskunft über das Leben unserer Vorfahren. Bei Führungen durch geschultes Museumspersonal kann auf Wunsch auf Spezialthemen eingegangen werden. Hier erleben die Besucher die Lebens- und Wirtschaftsweise der bäuerlichen Bevölkerung Tirols in der vorindustriellen Zeit. Der wirtschaftliche Aufschwung, den das Land seit den 1950er-Jahren erlebte, führte gerade in der bäuerlichen Welt zu Umbrüchen. Die alten Bauernhöfe und ihre Nebengebäude wurden den neuen technischen Erfordernissen angepasst – und dafür vielerorts gänzlich abgerissen oder tiefgreifend verändert.

Das Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach © Museum Tiroler Bauernhöfe

Das Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach © Museum Tiroler Bauernhöfe

Um diese wertvollen architektonischen Zeitzeugen zu erhalten, legte der Kramsacher Heinz Mantl mit Unterstützung des Bürgermeisters Norbert Gögl und von Dr. Hans Gschnitzer als damaligem Mitarbeiter der Kulturabteilung beim Amt der Tiroler Landesregierung den Grundstein für das Freilichtmuseum.
Nach dem Vorbild der skandinavischen Freilichtmuseen und des Österreichischen Freilichtmuseums Stübing bei Graz entstand in Kramsach das Museum Tiroler Bauernhöfe, das heute mehr denn je seinen Öffentlichkeitsauftrag der Kulturvermittlung, Bildung und Wissenschaft wahrnimmt.
Besonders für junge Menschen, die in einer Zeit fernab der bäuerlichen Traditionen und Lebensweisen aufwachsen, ist ein Besuch im Museum Tiroler Bauernhöfe ein nachhaltiges Erlebnis. Es zeigt eindrucksvoll, wie viel einfacher und komfortabler unser Leben und Arbeiten geworden ist und auch wie das familiäre Zusammenleben in Großfamilien funktionierte.

Zeitreise ins Tiroler Leben: Das Freilichtmuseum Tiroler Bauernhöfe begeistert mit Interaktiven Erlebnissen.
Video-Installationen beleben die Räume, begehbare Pavillons eröffnen neue Ausblicke und spannend aufgebaute Schautafeln geben einen Einblick in die Geschichte der Höfe. Mitmachstationen animieren Kinder und Jugendliche dazu, mehr und mehr in die vergangenen Tage einzutauchen, in alte Arbeitsweisen, Bräuche und traditionelle Tracht, die das bäuerliche Leben einst prägten.
Was bleibt, ist der spürbare Einklang zwischen Natur, Tier und Mensch, zwischen Museum und moderner Zeit. Die Audio-Installationen, die in interessanten Dialogen Alltagssituationen aus dem Bauernleben hörbar machen, sind auf Knopfdruck in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar.
Die Erlebnisvielfalt und die liebe-volle Gestaltung des Museums Tiroler Bauernhöfe regen die Fantasie an und schenken einen neuen Blick auf das Früher und das Heute.

Die Brandenberger Holztrift © Museum Tiroler Bauernhöfe

Die Brandenberger Holztrift © Museum Tiroler Bauernhöfe

Die Brandenberger Holztrift
Die Holztrift gehörte zu den ältesten und einfachsten Methoden der Güterbeförderung, da Holzfäller die Flüsse und Bäche als Transportwege nutzten. Seit dem 16. Jahrhundert kam Holz verstärkt aus dem Brandenbergtal, das als Brenn-, Bau- und Kohlholz an die Berg- und Hüttenwerke der Umgebung verkauft wurde. Die letzte Holztrift auf der Brandenberger Ache fand 1966 statt und wurde glücklicherweise auch gefilmt. Der daraus entstandene Kurzfilm ist in der Holzfällerhütte des Museums zu sehen.

Neuheiten 2025
• 50 Jahre Freilichtmuseum: Der Verein Museum Tiroler Bauernhöfe feiert am Sonntag, den 29. Juni 2025 das 50-jährige Bestandsjubiläum,  im Jahre 1975 wurde das erste von 37 historischen Gebäuden (die „Schrofenaste“ aus dem Zillertal) im Museumsareal errichtet.

• Nach umfassender Renovierung wird das Museumsgasthaus „Rohrerhof“ bis Ende Juni 2025 wieder eröffnet und seitens des Landes Tirol an eine sehr engagierte Wirtsfamilie verpachtet.

• Zusätzlich wird die Museumsleitung eine historische, denkmalgeschützte Veranda der Jesuiten Innsbruck beim Zenzenhof ins Museumsgelände  translozieren (fachgerecht abzutragen) und direkt neben dem Gasthof Rohrerhof wieder aufzubauen. Dadurch könnte ein zusätzliches Raumangebot für Hochzeiten, Ausstellungen und vieles mehr geschaffen werden und die kulinarische Versorgung direkt vom angrenzenden Gasthaus aus erfolgen.

Führungen mit Anmeldung im Voraus ganzjährig möglich.
19.März bis 2. November 2025
www.museum-tb.at

Das Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach © Museum Tiroler Bauernhöfe

Das Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach © Museum Tiroler Bauernhöfe