Bereits 1405 wurde das Patrizierhaus Rathaus der Stadt Frankfurt und ist bis heute Sitz des Oberbürgermeisters.

Von den vielen Frankfurter Sehenswürdigkeiten ist wohl das Frankfurter Rathaus, der Römer Frankfurt, eine der Eindrucksvollsten. Es gehört zu den ältesten und schönsten Rathäusern Deutschlands, weshalb auch oft vom „Frankfurt am Römer“ statt von Frankfurt am Main gesprochen wird. Nicht nur die Frankfurter Regenten, sondern auch die hohen Landesfürsten gingen hier ein und aus. Noch heute wird die Metropole vom Römer Frankfurt regiert, denn die Oberbürgermeisterin der Stadt hat das Amtszimmer über der Schwanenhalle inne, in dem bereits fast all ihre Vorgänger die Amtsgeschäfte der Mainmetropole leiteten.
Das alte Frankfurter Rathaus, der Römer Frankfurt, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Jahr 1405 kaufte der Rat der Stadt zwei Häuser am heutigen Standort des Römer, das Haus „Zum Römer“ und das Haus „Zum Goldenen Schwan“ und errichtete dort den städtischen Regierungssitz.
Der erste Rathausbau war der aufstrebenden Stadt zu klein und unbedeutend geworden. Es wurde bei Baubeginn des Domturms 1415 abgerissen. Der Rat der Stadt erhielt schon 1329 das Privileg für den Neubau eines Rathauses, aber durch den Neubau der Stadtbefestigung nach 1333 und die hohen Lösegeldforderungen, die nach der Schlacht bei Kronberg (1389) bezahlt werden mussten, wurde ein Neubau immer wieder aufgeschoben. So entschloss sich der Rat der Stadt 1405 zwei Häuser zu kaufen. Seit dem 11. März 1405 befinden sich die Häuser Römer und Goldener Schwan im Besitz der Stadt. Im Erdgeschoss entstanden große Hallen, die zu Messezeiten vermietet wurden. Für den Namen des Rathauses gibt es verschiedenen Erklärungen: Eine besagt, dass der Kaufmann, der hier lebte, bis das Gebäude in städtischen Besitz kam, hauptsächlich mit Rom und Italien Handel betrieb.
Doch nicht nur für die Stadt Frankfurt, für das gesamte damalige deutsche Kaiserreich war das Frankfurter Rathaus ein Mittelpunkt des politischen Geschehens. In Frankfurt am Römer, im Hus des Riches (Haus des Reiches) wurden die Vorgespräche zur Wahl deutscher Kaiser und Könige durchgeführt. 1592 wurde die Stadt Frankfurt zur Krönungsstadt der Könige und Kaiser von Deutschland. Nach der feierlichen Krönungszeremonie im Dom schritten die gekrönten Häupter in den Kaisersaal in Frankfurt im Römer, wo das große Krönungsmahl stattfand und sich König oder Kaiser am Fenster dem Volk zeigten. Wie das gesamte historische Rathaus, kann auch der Kaisersaal in Frankfurt heute begangen und besichtigt werden.
Nach dem zweiten Weltkrieg waren auch die Bauten des Römers stark zerstört, wie viele der Frankfurter Sehenswürdigkeiten. Da jedoch erhebliche Teile der inneren Bauelemente erhalten geblieben waren, konnte bereits Anfangs der 1950er Jahre die Wiederherstellung in Angriff genommen werden. Weitere Restaurierungsarbeiten erfolgten 1975 – besonders am Balkon, dem Wappen und den Kaiserstatuen an der Fassade. Im Zuge des Wiederaufbaus wurden auch die umgebenen Häuser des Römer am Römerberg in die Wiederherstellung einbezogen. Zumindest hinsichtlich der Fassaden konnte so eine weitgehende Anpassung an das historische Erscheinungsbild erreicht werden.
Heute ist das alte Rathaus eine viel besuchte Sehenswürdigkeit. Auf dem Vorplatz findet der alljährliche große Weihnachtsmarkt statt.

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