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Als das Festspielhaus Baden-Baden 1998 seine Pforten öffnete, stand auf dem Programm ein Konzert mit Valery Gergiev und dem World Orchestra for Peace. Eine künstlerische Freundschaft zu diesem Dirigenten nahm hier ihren Anfang, die bis heute wichtige Brücken zwischen russischer und westeuropäischer Kultur schlägt. Mit dem neuen Festival „Russischer Winter“ wird nun ein weiteres Kapitel dieser Freundschaft geschrieben. Valery Gergiev und Ballettchef Yuri Fateev bündeln ihre Kräfte für etwas Herausragendes: Das Mariinsky Theater kommt aus der St. Petersburger Heimat zu einer Residenz an die Oos. Ein letzter kultureller Höhepunkt rund um die Weihnachtszeit, um das Spieljahr glanzvoll zu beschließen.

Die Jungfrau von Orleans
Wenn es einen musikalischen Brückenbauer gab, dann war es Peter Tschaikowsky. Uns erscheint er als typisch russischer Komponist, dabei haben alle seine Ballette westeuropäische Geschichten vertont. Ähnliches gilt für die Oper „Die Jungfrau von Orléans“, bei der sich der Komponist an dem Franzosen Giacomo Meyerbeer orientierte sowie an dem Deutschen Friedrich Schiller. Es ist Tschaikowskys westlichste Oper, die uns Valery Gergiev in einer Inszenierung des Mariinsky Theaters zeigt. In Deutschland wird das Werk eben wiederentdeckt, einige Neuinszenierungen haben eine kleine Trendwende eingeleitet. Umso spannender ist es, das Werk im Festspielhaus Baden- Baden aus der russischen Perspektive kennenzulernen.
20. und 21. Dezember 2022

Dornröschen
Drei Ballette hat Tschaikowsky geschrieben, „Schwanensee“, „Nussknacker“ und „Dornröschen“. „Dornröschen“ ist das bedeutendste – und wird am seltensten aufgeführt. Der Grund liegt in der ebenso aufwendigen wie schwierigen Originalchoreographie, die nur wenige Compagnien bewältigen können – hier darf man das Mariinsky Ballett an erster Stelle nennen. Auch die Logistik, die notwendig ist, um Tänzer, Bauten, Kostüme und Musiker von Russland nach Deutschland zu bringen, übersteigt die Möglichkeiten der meisten Häuser. Somit wird aber jede Aufführung zum Fest, zu einem Ereignis, zu dem Ballettfreunde von nah und fern anreisen. Nun ist es wieder so weit. Wir freuen uns sehr.
23. Dezember sowie am 25. Dezember um 14 und 19 Uhr

Romeo und Julia
Wieder einmal fehlen einem die Superlative. Der schönste, glühendste der großen Ballettklassiker? In Prokofjews „Romeo und Julia“ ist die Liebe selbst Musik geworden. Der große russische Komponist hat sich an den großen Opern, an Verdi, Wagner und Puccini orientiert – und so wurde sein Meisterwerk zu einer Oper ohne Worte. Es ist eines der ganz wenigen Ballette, die den Zuschauern Tränen in die Augen treiben können – besonders in dieser opulenten traditionellen Choreographie, die viel Augenfutter für das Publikum bietet, dazu Tänze, die längst zu Klassikern geworden sind.
26. und 27. Dezember 2022

www.festspielhaus.de