Gemeinsam mit der Schallaburg sowie dem Kunsthistorischen Museum Wien wird 2024 das Zeitalter der Renaissance in den Fokus gerückt. Auf Schloss Ambras Innsbruck wird das Renaissanceschloss selbst mit seinen umfangreichen Sammlungen zum Ausstellungsort. In Verbindung mit dem Jahr der Renaissance wird ein zusätzliches Highlight die Sonderpräsentation der Restaurierung der Ambraser Kachelöfen sein. Die Sonderausstellung 2024 Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch vom 16. bis 18. Jahrhundert thematisiert den einstigen Umgang mit Anderssein und liefert daher auch wertvolle Erkenntnisse zu heute immer noch relevanten Diversity-Diskussionen.

Sonderausstellung 2024: Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch vom 16. bis 18. Jahrhundert
Die Vielfalt hat es immer schon gegeben, auch im 16. Jahrhundert. Als der Mensch damals immer mehr in den Mittelpunkt rückte, nahm auch das Interesse an körperlichen Unterschieden und verschiedenen Begabungen zu.
Warum fand „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ Einzug in die Ambraser Kunst- und Wunderkammer? Welche Personen stecken hinter der „Haarfamilie“? Und warum bringen uns die Geschichten von „Hofriesen“ und „Hofzwergen“ zum Staunen?
Ungewöhnliche Abbildungen, faszinierende Beschreibungen und wissenschaftliche Gegenstände wurden einst in den Kunstkammern gesammelt, um die gesamte Welt im Kleinen darzustellen. Bereits Erzherzog Ferdinand II. interessierte sich für die Diversität in der Gesellschaft und präsentierte unterschiedliche Personen und deren Geschichten in den Räumlichkeiten von Schloss Ambras. Aufbauend auf den Ambraser Sammlungen widmet sich Schauen erlaubt? eben dieser Vielfalt.

Haarmensch, Petrus Gonsalvus (Geboren 1556), Unbekannter Maler, um 1580, Öl auf Leinwand © KHM-Museumsverband

Haarmensch, Petrus Gonsalvus (Geboren 1556), Unbekannter Maler, um 1580, Öl auf Leinwand © KHM-Museumsverband

Einerseits richtet die diesjährige Sonderausstellung auf Schloss Ambras Innsbruck ihren Blick auf den damaligen Zugang zu Verschiedenheiten. Andererseits ermöglichen gegenwärtige Sichtweisen einen aktuellen Bezug zu Diversität. Durch dieses Zusammentreffen von Gegenwart und Vergangenheit sowie deren gegenseitige Wertschätzung wird eine breit gestreute Wahrnehmung ermöglicht.
Mit dem Einbau eines zusätzlichen Aufzugs im Museum werden mit den oberen Stockwerken des Hochschlosses nun auch die Räumlichkeiten der Sonderausstellung barrierefrei zugänglich. Neben kunst- und kulturhistorisch wertvollen Schätzen machen dort im Zuge von Schauen erlaubt? auch Audio- und Videoinszenierungen die Inhalte für Besucher*innen vielseitig erlebbar. Außerdem werden in der diesjährigen Sonderausstellung mit Texten in verständlicher Sprache, angepassten Schriftgrößen und der Platzierung von Ausstellungsobjekten auf verschiedenen Höhen weitere Barrieren reduziert.
20. Juni bis 6. Oktober 2024
www.schlossambras-innsbruck.at

Bildnis eines behinderten Mannes, 2. Hälfte 16. Jahrhundert, Öl auf Leinwand © KHM-Museumsverband

Bildnis eines behinderten Mannes, 2. Hälfte 16. Jahrhundert, Öl auf Leinwand © KHM-Museumsverband