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Das Schmuckmuseum Pforzheim ist weltweit das einzige Museum in öffentlicher Hand, das sich ausschließlich dem Schmuck widmet. Seine Sammlungen umfassen tausende von historischen und modernen Schmucksstücken: Originale aus fünf Jahrtausenden, von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Schwerpunkte liegen auf Kleinodien der griechischen und etruskischen Antike, der Renaissance und des Barocks. Herausragend sind die Preziosen aus der Zeit von Art Nouveau und Jugendstil sowie die einzigartige Kollektion moderner Schmuckkunst ab 1960.
Die ethnografische Sammlung Herion gibt Einblick in die schmückenden Ausdrucksformen außereuropäischer Gesellschaften, und kunstvolle Taschenuhren aus der Sammlung des Pforzheimer Uhrenfabrikanten Philipp Weber, eine Dauerleihgabe der Sparkasse Pforzheim Calw, dokumentieren Uhrmacher- und Goldschmiedekunst vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Auch eine umfassende Ringsammlung sowie Abteilung über die Geschichte der Pforzheimer Schmuckindustrie ist zu sehen.
Neben der Dauerausstellung mit Schmuckkunst aus fünf Jahrtausenden sind jedes Jahr drei bis vier Sonderausstellungen zu sehen. Sie beleuchten unterschiedliche Facetten des Themas Schmuck und geben die Möglichkeit, das Museum immer wieder neu zu entdecken.

Fe. Stahlpreis 2020.
Wismar, Hasselt, Lappeenranta – drei Länder, drei Städte, drei Schulen
Wismar, Hasselt, Lappeenranta – in diesen drei Städten Deutschlands, Belgiens und Finnlands haben sich in den letzten Jahren drei innovative Ausbildungsstätten für Schmuckdesign entwickelt. Ihre Studenten hatten die Möglichkeit, am 6. Internationalen Stahlschmuck-Wettbewerb teilzunehmen. Entstanden ist eine vielfältige Ausstellung, die das breite Spektrum von Stahl vor Augen führt: Schmuckstücke, die zugleich stabil und erstaunlich leicht sind, hart und zart oder starr und fließend. Bereits in den Entwürfen ist teilweise das Entstehen von Patina mitgedacht. Darüber hinaus geht es um Vorstellungen von Schönheit oder das Material und seine Geschichte – von der Begeisterung für Mechanik zur Kritik an der Industrialisierung gleichermaßen. „Mit dieser Schau zeigt das Schmuckmuseum neue Aspekte internationalen zeitgenössischen Schmucks – der an Orten entsteht, die nicht im Brennpunkt der Schmuckszene stehen, aber dadurch Nährboden für erfrischende und neue Ansätze in der Schmuckkunst sind”, ordnet Museumsleiterin Cornelie Holzach ein. Solch experimentellem Vorgehen kann insbesondere an Hochschulen Raum gegeben werden.
Initiiert wurde der Wettbewerb des Jahres 2020 vom gemeinnützigen Verein Kolloquium Nordrhein-Westfalen in Kooperation, anlässlich von dessen 30-jährigem Bestehen, mit ausgewählten Ausbildungsstätten und Künstlern; ausgelobt wurde er von Prof. Andrea Wippermann aus Wismar. Teilnehmen konnten Studenten der Hochschule Wismar sowie deren Partnerhochschulen in Hasselt und Imatra. Die vier Preisträger aus den 26 Einreichungen sind Aniko Barka und Sandro Kesterke von der Hochschule Wismar sowie Centaine Wekking und Jolien Hulsmans von der PXL-MAD School of Arts in Hasselt, die mit ihren Arbeiten die fünfköpfige Jury überzeugten.
Die Ausstellung im Schmuckmuseum zeigt die Arbeiten der Preisträger sowie eine Auswahl der eingereichten Arbeiten – Exponate, von Schmuck über Gerät bis zu Objekten, die die Besonderheiten von Stahl zur Geltung bringen.
Als Ausstellung im Dialog sind bei Schütt – Schmuck & Edelsteine direkt gegenüber vom Schmuckmuseum unter dem Titel „Rockstars” Arbeiten von Studenten und Alumni der Fachrichtung Edelstein und Schmuck der Hochschule Trier, Campus Idar-Oberstein zu sehen.
verlängert bis 18. Juli 2021

Einfach brillant – Künstler-Juweliere der 1960er und 1970er Jahre
Der Schmuck der 1960er und 70er Jahre war revolutionär. Während in den 50ern Zurückhaltung vorherrschte, so wurden die 1960er Jahre zu einer Ära der jugendlichen Rebellion und des radikalen kulturellen Wandels – und ein neuer Schmuckstil war Teil dieses Zeitgeistes. Rock ’n‘ Roll, der Vietnamkrieg, die Kennedy-Attentate, die Bürgerrechts- und Frauenbewegung, der weit verbreitete Gebrauch halluzinogener Drogen und das Konzept der freien Liebe werden alle mit diesen turbulenten Jahrzehnten in Verbindung gebracht. Von Plastikreifen-Ohrringen des Weltraumzeitalters bis zu Perlenketten der Hippies drückten Schmuckstücke Individualität, Nonkonformität und die ästhetischen, politischen und intellektuellen Werte der Person aus, die sie trug.
Abgesehen von diesen Ausdrucksformen in preiswertem, für alle zugänglichem Modeschmuck, nahmen die feinen Schmuckstücke in gleicher Weise die Stimmung der Zeit auf. Junge Schmuckdesigner wollten nicht mehr einfach nüchterne Kugeln kreieren, die die aktuelle Mode unterstützen. Sie betrachteten sich in erster Linie als Künstler, in zweiter Linie als Juweliere und näherten sich ihrem Werk wie jeder Maler oder Bildhauer. Sie arbeiteten in Gold, konzentrierten sich auf organische Formen, bevorzugten abstrakte Formen und Konzepte, die mit den Trends des Weltraumzeitalters zusammenhingen. Sie verwendeten unkonventionelle Materialien und waren unübertroffen im Umgang mit deren Textur und im Maßstab, den sie in ihre Entwürfe einbrachten.
Diese Ausstellung, die aus einer der wichtigsten Privatsammlungen der Welt stammt und von der in Cincinnati ansässigen Kimberly Klosterman zusammengestellt wurde, zeigt die Arbeiten einer internationalen Gruppe unabhängiger Juweliere sowie bedeutender Juweliershäuser. Die Schmuckdesigner und -hersteller der 1960er und ’70er Jahre waren in ihrer Vision kompromisslos. Sie brachten den Schmuck auf ein neues künstlerisches Niveau, das mit den radikalen Veränderungen der Gesellschaft in diesen Jahrzehnten einherging.
27. März bis 27. Juni 2021

einKlang – Accessoires, Schmuck & Klanginstallation von Vanessa Tschentke
„einKlang” ist eine dreiteilige Bachelorkollektion, bestehend aus Glasobjekten, Lederobjekten und einer interaktiv erfahrbaren Klanginstallation: eine Kollektion von Klang und Einklang. Sie ist im Rahmen der Bachelor-Arbeit von Vanessa Tschentke im Sommersemester 2020 an der Hochschule Pforzheim entstanden.
15. Mai bis 13. Juni 2021

www.schmuckmuseum.de