Die Staatsgalerie zählt zu den großen Kunstmuseen Deutschlands. Die Sammlung umfasst Malerei, Skulptur und Graphik vom Mittelalter bis in die Gegenwart, darunter zahlreiche Meisterwerke sowie eine international herausragende Sammlung zur Kunst der Moderne. Besondere Highlights sind Oskar Schlemmers „Figurinen zum Triadischen Ballett“ aus den frühen 1920er-Jahren, die berühmten „Rückenakte“ (1909–1930) von Henri Matisse, zahlreiche Werke Picassos, darunter die Skulpturengruppe „Die Badenden“ (1956) sowie der vom Künstler persönlich eingerichtete Joseph-Beuys-Raum.
Museum als Schule des Sehens
Kunst ist eine kulturelle Sprache, über die sich Menschen miteinander austauschen. Dabei antwortet die Kunst der Gegenwart immer auch auf die Kunst vorheriger Epochen. In unserem digitalen Zeitalter kommt dem Museum die Aufgabe zu, eine „Schule des Sehens“ zu sein und Kultur über das Visuelle, das Bild und seine Erzählung, zu vermitteln.

Blick in die Staatsgalerie Stuttgart © Staatsgalerie Stuttgart
Kunst für die demokratische Gesellschaft
Wem gehört das Museum? Diese Frage stellt sich insbesondere im Kontext von Werken wie „Love is in the bin“ des britischen Künstlers Banksy, das 2018 weltweite Aufmerksamkeit erregte und über zehn Monate in der Sammlung präsentiert wurde. Das Museum versteht sich als Ort des offenen Diskurses über Kunst, Geschichte und Gesellschaft. Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen eröffnen vielfältige Zugänge zur Kunst als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen.
Die Sammlung spiegelt vorwiegend einen westlich-europäischen, männlich geprägten Kanon wider. Weibliche und nicht-westliche Positionen sind bislang unterrepräsentiert. Seit 2021 wird diesem Ungleichgewicht unter anderem durch eine feste Quote für Werke von Künstlerinnen entgegengewirkt.

Blick in die Staatsgalerie im Kunstgebäude © Simon Sommer
Drei Architekturen für ein Museum
Das Haus bietet eine Ausstellungsfläche von 12.000 m², die sich auf die Alte Staatsgalerie des Architekten Georg Gottlob Barth (1843) mit dem Anbau von Albert von Bok (1888), den postmodernen Bau von James Stirling (1984) und die Steib-Hallen des gleichnamigen Basler Architektenpaares (2002) verteilen. Alle Gebäude sind miteinander verbunden. Neben der Alten und der Neuen Staatsgalerie kommt seit 2024 die Bespielung des Kunstgebäudes am Schlossplatz mit einer Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche von rund 12.000 000 m² hinzu.
Die Staatsgalerie im Kunstgebäude
Nach umfassender Sanierung durch Vermögen und Bau Stuttgart von 2021 bis Anfang 2024 wurde das Kunstgebäude am Schlossplatz modernisiert und denkmalgerecht erneuert. Seit April 2024 verantwortet die Staatsgalerie Stuttgart im Auftrag des Landes Baden-Württemberg das Gebäudemanagement und die technische Betreuung. Neben der Betreiberfunktion kuratiert die Staatsgalerie den vorderen Teil des Gebäudes, der mit der Ausstellung „Florian Slotawa. Stuttgart sichten“ wiedereröffnet wurde. Seither finden dort wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen statt – auch von Partnerinstitutionen wie dem Archäologischen Landesmuseum und dem Kunstmuseum Stuttgart. 2025 folgt die Große Landesausstellung „Katharina Grosse. The Sprayed Dear“.
Der hintere Gebäudeteil wird weiterhin vom Württembergischen Kunstverein genutzt. Der Stuttgarter Künstlerbund ist im Obergeschoss vertreten, das ISOPI Café & Restaurant betreibt die Gastronomie. Das Kunstgebäude dient somit langfristig als zentraler Kulturort in Stuttgart mit vielfältiger Nutzung.