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Ralf Gudat. The black, the green, and the white gold
Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung 2020
Der Kunstpreis der Werner­S­t­ober­Stif­tung für das Jahr 2020 wurde an Ralf Gudat verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium traf das Profes­soren­kol­le­gium an der Staat­li­chen Akademie der Bil­den­den Künste in Karlsruhe. Ralf Gudat, 1989 in Rastat­t ­ge­bo­ren, studierte zwischen 2012 und 2017 Malerei und Grafik an der Staat­li­chen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. 2019 schloss er als Meister­schü­ler bei Ulla von Branden­burg ab. Es folgte 2019/20 ein Gaststu­dium an der Hochschule für Musik ­Karls­ruhe bei Wolfgang Rihm.
Ralf Gudat ist in der Bildenden Kunst und der Klang­kunst­ ­glei­cher­ma­ßen zuhause. In dieser Ausstel­lung begegnen sich die gestisch­freie Malerei und die experi­men­telle Musik des jungen Künstlers. Die sprechen­den ­Ti­tel seiner maleri­schen wie musika­li­schen Werke zeugen von einer aufmerk­sa­men Beschäf­ti­gung mit der Umwelt. Der Farbauf­trag ­der klein­for­ma­ti­gen Gemälde gleicht einer Spuren­su­che und schafft gemeinsam mit den feinen, sich überein­an­der­le­gen­den ­Klang­schich­ten Räume von atmosphä­ri­scher Dichte.
bis 4. Juli 2021

Daniel Roth. Stac Lee
Die neue Sonderaus­stel­lung des Förder­krei­ses der Städti­schen ­Ga­le­rie Karlsruhe widmet sich unter dem Titel „Stac Lee” dem ak­tu­el­len Schaffen des Künstlers Daniel Roth. 1969 in Schram­ber­g ­ge­bo­ren, studierte Roth von 1990 bis 1996 bei Harald Klin­gel­höl­ler an der Staat­li­chen Akademie der Bildenden Künste ­Karls­ruhe. Das Werk des in Karlsruhe lebenden und arbei­ten­den In­stal­la­ti­ons­künst­lers wurde mehrfach mit Preisen und Stipen­dien ­aus­ge­zeich­net und war in zahlrei­chen Ausstel­lun­gen zu sehen. Seit 2007 hat Roth eine Professur an der Karls­ru­her ­Aka­de­mie.
In seinem vielschich­ti­gen und gattungs­über­grei­fen­den Werk ­schafft der Künstler imaginäre Räume von hoher narra­ti­ver­ ­Dichte. Scheinbar unzusam­men­hän­gende Orte, Objekte oder Er­eig­nisse werden von ihm kunstvoll mitein­an­der in Bezie­hung ­ge­setzt. Die Ausstel­lung im Forum der Städti­schen Galerie ­Karls­ruhe zeigt eine umfassende Raumin­stal­la­tion, die eigens für diesen Ort geschaffen wurde.
bis 12. September 2021

Wilhelm Loth. Figuration 1949–1989
Wilhelm Loth war einer der bedeu­tends­ten deutschen Bildhauer der Nach­kriegs­zeit. Im Laufe von fünf Jahrzehn­ten schuf er ein um­fang­rei­ches, unver­wech­sel­ba­res Werk, in dessen Zentrum der weib­li­che Körper als Torso steht. Dieses Thema beschäf­tigte ihn auch in seinen Zeich­nun­gen und Aquarellen sowie in den Druck­tech­ni­ken Holzschnitt, Radierung und Litho­gra­fie. Seine frü­hen Papier­ar­bei­ten, in denen sich auch Bildnisse oder ganz­fi­gu­rige Darstel­lun­gen finden, spiegeln seinen Weg auf der Suche nach einer abstra­hier­ten, eigen­stän­di­gen Dar­stel­lungs­weise.
Nachdem die Städtische Galerie Karlsruhe Loth 2001 eine um­fas­sende Retro­spek­tive seines bildhaue­ri­schen Werks widmete, soll nun eine Auswahl seiner Grafiken im Zentrum der Prä­sen­ta­tion stehen, die sich in der Sammlung des kommu­na­len ­Kunst­mu­se­ums befinden.
bis 12. September 2021

Verborgene Spuren. Jüdische Künstler und Architekten in Karlsruhe 1900–1950
Am facet­ten­rei­chen Kultur­le­ben in Karlsruhe waren im ersten Drit­tel des 20. Jahrhun­derts zahlreiche Kunst­schaf­fen­de jü­di­scher Herkunft maßgeblich beteiligt. Seit Beginn des na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Terror­re­gi­mes 1933 wurden sie jedoch ­sys­te­ma­tisch ausge­grenzt, diskri­mi­niert, in die Emigra­tion ­ge­zwun­gen oder verschleppt und ermordet. Unter dem Titel „­Ver­bor­gene Spuren. Jüdische Künst­ler*in­nen und Archi­tek­t*in­nen in Karlsruhe 1900-1950“ beleuchtet die Städtische Galerie ­Karls­ruhe in einer umfang­rei­chen Präsen­ta­tion nun erstmals ­die­sen weitgehend verges­se­nen Teil der Karls­ru­her ­Kul­tur­ge­schichte. Vorge­stellt werden mehr als zwanzig ­Künst­ler*in­nen, Fotograf*in­nen und Archi­tek­t*in­nen, die ur­sprüng­lich aus Karlsruhe stammten, hier ihre Ausbil­dung ab­sol­vier­ten oder entschei­dende Schaf­fens­jahre in der Stadt­ ­ver­brach­ten, bevor viele von ihnen, bedingt durch die politi­sche ­Ent­wick­lung in der NS-Zeit, aus Deutsch­land fliehen mussten oder aber das grausame Schicksal der Depor­ta­tion in Konzen­tra­ti­ons- und Vernich­tungs­la­ger erlitten.
Im Bereich von Musik und Theater nahmen jüdische ­Kul­tur­schaf­fende bereits im 19. Jahrhun­dert in Karlsruhe eine ­be­deu­tende Rolle ein. In der bildenden Kunst und Archi­tek­tur ­zeich­net sich eine vergleich­bare Entwick­lung hingegen erst seit der Jahrhun­dert­wende ab. Die meisten der in der Ausstel­lung ­ver­tre­te­nen Künst­ler*in­nen und Archi­tek­t*in­nen kamen aufgrun­d ­des breit­ge­fä­cher­ten Ausbil­dungs­an­ge­bots in die Stadt. Sie stu­dier­ten seit dem späten 19. Jahrhun­dert an der Kunst­aka­de­mie und der Kunst­ge­wer­be­schule, an der 1885 gegrün­de­ten ­Ma­le­rin­nen­schule und an der renom­mier­ten Archi­tek­tur­fa­kul­tät der Tech­ni­schen Hochschule. Nach dem Ersten Weltkrieg entwi­ckel­te ­sich die Badische Landes­kunst­schule als Zusam­menschluss von Aka­de­mie und Kunst­ge­wer­be­schule, an der nun auch Frauen eine ­künst­le­ri­sche Ausbildung absol­vie­ren konnten, zu einem weithin aus­strah­len­den Anzie­hungs­punkt nicht nur des Verismus und der Neuen Sachlich­keit. Auch die Fotografie, das damals neues­te ­künst­le­ri­sche Medium, übte eine große Faszi­na­tion u. a. auf Ellen Auerbach und Hilde Hubbuch aus.
Die Exponate – Gemälde, Zeich­nun­gen, Druck­gra­fi­ken, Skulpturen, Foto­gra­fien, Archi­tek­tur­pläne und histo­ri­sche Dokumente – stammen aus dem Zeitraum von den 1890er Jahren bis nach 1950 und führen eindrucks­voll vor Augen, wie vielge­stal­tig der jüdische ­Bei­trag zu Kunst und Archi­tek­tur in der Fächer­stadt in den Jahr­zehn­ten vor 1933 gewesen ist. Eine ausführ­li­che, bebil­der­te Chro­no­lo­gie verge­gen­wär­tigt die politi­schen, gesell­schaft­li­chen und kultu­rel­len Ereignisse in Deutsch­land von 1900 bis 1950 und nimmt parallel dazu die Entwick­lun­gen in Karlsruhe detail­lier­t in den Blick.
6. Mai bis 8. August 2021

www.karlsruhe.de