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Das Bayerische Armeemuseum ist eines der großen militärhistorischen Museen in Europa. Der Schwerpunkt der Sammlungen liegt auf Bayern in seinem europäischen Kontext. Sie reichen vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart. Die Aufgabe des Bayerischen Armeemuseums ist auf der Grundlage seiner Sammlungen die kritische und historisch genaue Reflexion von Militär und kriegerischer Gewalt in der Geschichte und ihrer Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Staat.

Nord gegen Süd. Der Deutsche Krieg 1866
Vor 150 Jahren entlud sich der lange schwelende Konflikt zwischen Preußen und Österreich in einem blutigen Krieg. Die süddeutschen Mittelstaaten, darunter auch Bayern, stellten sich auf die Seite Wiens, denn bei einem preußischen Sieg drohte die „kleindeutsche“ Lösung der deutschen Frage, also der von Berlin aus gelenkte Nationalstaat.
Die militärische Entscheidung des Krieges fiel auf dem Schlachtfeld von Königgrätz in Böhmen. Doch auch in Westdeutschland marschierten Hunderttausende von Soldaten auf und lieferten sich blutige Gefechte. Der Schwerpunkt der Kämpfe lag in Unterfranken. Das Bayerische Armeemuseum erinnert an den Feldzug im nördlichen Bayern in einer Sonderausstellung, die den Bogen spannt von der Revolution von 1848 bis zum Ende des Deutschen Bundes.
Mit zahlreichen Stücken aus der umfangreichen Sammlung des Museums erläutert die Ausstellung das Wehrwesen des Deutschen Bundes, der süddeutschen Staaten und Preußens und verfolgt den Ablauf der Kampfhandlungen zwischen Thüringen und dem Main.
Der Krieg fand mitten in der industriellen Revolution statt, die auch der waffentechnischen Entwicklung ihren Stempel aufprägte. Für heutige Betrachter haben die Gewehre und Geschütze der Epoche vielleicht einen nostalgischen Reiz, damals aber waren sie die modernsten Kriegswaffen ihrer Zeit. Neben Waffen und Uniformen findet der Besucher in der Ausstellung zahlreiche zeitgenössische Grafiken und Fotografien, die hier zum ersten Mal gezeigt werden. Gerade in den Fotografien treten dem Besucher die Menschen der Zeit in sehr lebhaften Bildern entgegen.
bis 3. Januar 2021, Neues Schloss

verheizt – vergöttert – verführt
Die deutsche Gebirgstruppe 1915 bis 1939
Das Bayerische Armeemuseum widmet erneut eine Sonderausstellung der Geschichte der deutschen Gebirgstruppen. Sie schließt chronologisch an die vorausgehende Ausstellung an. Der gewählte Zeitraum umfasst die Jahre von 1915 bis 1939. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Deutsche Alpenkorps 1915 aus den Dolomiten an andere Frontlinien verlegt und war unter anderem bei Verdun und in Rumänien im Einsatz. Zwischen den Kriegen trainierte die Reichswehr auch den Gebirgskampf, obwohl Deutschland aufgrund des Versailler Vertrages eine eigene Gebirgstruppe verboten war. In den 1930er Jahren integrierte man die Gebirgstruppe schließlich in die Wehrmacht. Viele ehemalige und aktive Soldaten begrüßten die Wiederaufrüstung freudig und ließen sich vom nationalsozialistischen Regime verführen.
Die Ausstellung widmet sich verschiedenen Aspekten der Geschichte dieser Einheiten, die sich nicht in die übliche Periodisierung einbinden lassen. Somit ist der vielleicht ungewöhnliche Zeitrahmen von 1915 bis 1939 bewusst gewählt.
bis 31. Dezember 2022, Reduit Tilly im Klenzepark

www.armeemuseum.de