Mit diesen Lyrischen Szenen in drei Akten verzichtet Tschaikowskij auf heroische Stoffe und opulente Bilder. Es sind die kleinen – und großen – Tragödien hinter der bürgerlichen Fassade, eingebettet in Alltäglichkeiten, mit denen der Komponist eines der bedeutendsten Werke der russischen Musikgeschichte schuf.

Konventionen, Alltag, Gewohnheit – das sind die Zutaten eines ereignislosen Lebens, das den Menschen in Tschaikowskijs EUGEN ONEGIN gemein ist. Fernab der Stadt, eingeschlossen in ein ländliches Szenario, kreisen die Figuren der 1879 in Moskau uraufgeführten Oper ausweglos um ihren Alltag, beziehen sich aufeinander – wobei der Titelheld den Kern der miteinander verflochtenen Beziehungen bildet.
Eugen Onegin, ein junger, aristokratischer Dandy, reist mit seinem Freund Lenski aufs Land, um dessen Verlobte Olga zu besuchen. Während Olga sich lebenslustig gibt und ihre verwitwete Mutter Larina wehmütig auf vergangene Zeiten blickt, flüchtet sich Tatjana, Olgas Schwester, in die Lektüre ihrer Bücher. In Onegin sieht Tatjana die Realisation ihrer romantischen Träume und verliebt sich augenblicklich in ihn – doch ihre Gefühle bleiben unerwidert. Provoziert von Onegin und dessen ausgelassenem Tanz mit Olga, fordert Lenski seinen Freund zum Duell, in dem er den Tod findet. Viele Jahre später trifft Onegin, immer noch auf der Suche nach sich selbst, in großer Gesellschaft erneut auf Tatjana, die inzwischen mit dem Fürsten Gremin verheiratet ist. Tatjana und Onegin gestehen sich zwar gegenseitig ihre Liebe, Tatjana bleibt aber ihrem Mann treu. Onegin bleibt allein zurück.
Premiere 3. März 2024
weitere Aufführungen: 10., 14., 17. und 22. März, 7., 21. und 25. April, 9. und 30. Mai sowie am 1. Juni 2024

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