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Edward Clugs Kreation „Peer Gynt” basiert auf Henrik Ibsens 1867 geschriebenem dramatischen Gedicht mit gleichnamigem Titel, das von Edvard Grieg vertont wurde. Der in aller Welt gefragte rumänische Choreograf verwendet nicht nur Griegs 1876 uraufgeführte Suite „Peer Gynt”, sondern auch verschiedene seiner Klavier– bzw. Kammermusikwerke. „Ibsen und Grieg haben jeweils eine eigene Version von Peer Gynt geschaffen. Mein Ziel war es, diese in ein neues Ganzes zu verschmelzen, in eine Landschaft mit vielen Türen“, so Edward Clug. Mit zeitgenössischem Bewegungsvokabular und imposanten Bildern schuf Clug ein beeindruckendes Stück rund um die Geschichte des Bauernsohns Peer Gynt, der versucht, der Realität durch Lügengeschichten zu entfliehen und der schließlich in Solveig eine treue Seele findet. Sein 2015 in Maribor uraufgeführtes Ballett steht mittlerweile auf den Spielplänen vieler Compagnien, u.a. auch auf dem des Wiener Staatsballetts.
In die Geschichte über den „Sonderling“ Peer Gynt, die aus einer Sagenwelt des europäischen Nordens stammt, hat Henrik Ibsen zahlreiche unversöhnliche Gegensätze und Identitätszwiespalte problematisiert, die den modernen Menschen plagen. Der Künstlerische Leiter und Choreograf hat ein modernes Handlungsballett geschaffen, das die charakterlichen Züge des Protagonisten in Tanz übersetzt, aber auch surreale, absurde und ironische Momente mit einfließen lässt. Die musikalische Vorlage bilden Griegs Konzert- und Kammerwerke, die noch heute als Synonym des Volksausdrucks und des verzückten Zaubers der nordischen Welt gelten.
1. und 2. Juni 2022

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