Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Die Philharmonie Berlin ist seit 1963 das musikalische Herz Berlins. Bei der Eröffnung noch an der Peripherie West-Berlins gelegen, wurde sie nach der Wiedervereinigung Teil der neuen urbanen Mitte. Ihre ungewöhnliche, zeltartige Form und ihre weithin leuchtende, gelbe Farbe macht sie zu einem der Wahrzeichen der Stadt. An ihrer ungewöhnlichen Architektur und der neuartigen Konzeption des Konzertsaals entzündeten sich anfangs Kontroversen, mittlerweile dient sie als Vorbild für Konzerthäuser in der ganzen Welt. »Ein Mensch im Angesicht eines andern, gereicht in Kreise, in mächtig schwingendem Bogen um strebende Kristall-Pyramide.« Bereits 1920 notierte der Architekt Hans Scharoun jene Worte als Vision für den idealen Theaterraum. Aus dieser Idee entwickelte er 35 Jahre später den Großen Saal der Philharmonie, in der das Podium mit den Musikern den Mittelpunkt bildet.
Seit dem Eröffnungskonzert unter Leitung von Herbert von Karajan haben die Berliner Philharmoniker zusammen mit großartigen Dirigenten und Solisten ihrem Publikum viele grandiose Konzerte beschert. Hier einige Empfehlungen:

Tabea Zimmermann
Paul Hindemith liegt Tabea Zimmermann (Viola) sehr am Herzen. Es ist also kein Wunder, dass sie als Artist in Residence dessen Bratschenkonzert Der Schwanendreher aufführt. Den eigenartigen Titel verdankt das Werk einem deutschen Volkslied, dessen Melodie dem dritten Satz zugrunde liegt. Auch Béla Bartók ließ sich in seinem Divertimento von Volksmusik inspirieren. Sein Werk ist rumänischer und ungarischer Tanzmusik nachempfunden. Eröffnet wird das Programm, das François-Xavier Roth leitet, mit Carl Philipp Emanuel Bachs Erster Symphonie, die bereits unüberhörbar auf die Wiener Klassik vorausweist.
8., 9. und 10. Oktober 2020

Daniel Barenboim
Mit Bedřich Smetanas Má Vlast (Mein Vaterland) erklingt in diesen Konzerten ein Meisterwerk der tschechischen Romantik. Der innerhalb von fünf Jahren entstandene Zyklus aus sechs Symphonischen Dichtungen wird selten komplett aufgeführt, meist hört man mit der Moldau nur den bekanntesten Teil. Inhaltlich beschäftigt sich Smetana neben der Landschaft auch mit den Mythen seiner tschechischen Heimat. Man darf gespannt sein, wie Daniel Barenboim, der den Berliner Philharmonikern seit nunmehr 51 Jahren dirigierend verbunden ist, den gesamten Zyklus interpretiert.
22. und 23. Oktober 2020

Truls Mørk und Olivier Latry
Etwas Besseres werde er nicht mehr schreiben, da war sich Camille Saint-Saëns sicher, als er 1886 den Schlusspunkt unter seine Dritte Symphonie setzte. Das Werk trägt den Beinamen »Orgelsymphonie«, da Saint-Saëns dem ohnehin schon großen Orchester als besonderen Clou noch die »Königin der Instrumente« hinzufügte. Ein paar Jahre nach Saint-Saëns’ Geniestreich komponierte Dvořák sein Cellokonzert, das zu dessen beliebtesten Werken zählt. Beide Kompositionen bereichern den Saisonschwerpunkt mit Musik des Fin de Siècle auf besonders effektvolle Weise.
3., 4. und 5. Dezember 2020

Andris Nelsons und Baiba Skride
Eigentlich suchte Andris Nelsons als Elfjähriger nur nach einer Musik zur Meditation – und stieß dabei auf Gustav Mahlers Erste Symphonie, die ihn mit ihrer mystischen Naturstimmung sofort begeisterte. Jetzt präsentiert der lettische Dirigent – heute einer der führenden Mahler-Interpreten unserer Zeit – den symphonischen Erstling des Komponisten mit den Berliner Philharmonikern. Außerdem hören wir Sofia Gubaidulinas nachdenkliches, von Johann Sebastian Bach inspiriertes Violinkonzert Offertorium. Solistin ist Baiba Skride, eine langjährige künstlerische Partnerin von Andris Nelsons.
10., 11. und 12. Dezember 2020

www.berliner-philharmoniker.de