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Ein Konzertabend mit dem Philharmonischen Orchester Regensburg, Solistin ist die Violinistin Bomsori Kim, sie gilt international als eine der dynamischsten und aufregendsten Geigerinnen. Gespielt werden Werke russischer Romantiker.

Im Jahr 1842 machte sich Michail Glinka daran, Alexander Puschkins Versepos Ruslan und Jludmila zu einer Oper zu verarbeiten. Den Anfang schrieb er dabei zuletzt: Die mitreißende Ouvertüre mit russischem Flair wurde zu einem der populärsten Stücke Glinkas, wenn nicht der klassischen Musik überhaupt. Zu deren bekanntesten Werken zählt auch Pjotr Tschaikowskys Violinkonzert, das der ansonsten eher zur Melancholie neigende Komponist in euphorischer Stimmung während eines Frühlings am Genfer See schrieb. Dorthin hatte sich Tschaikowsky nach dem Desaster seiner Ehe mit Antonina Iwanowna Miljukowa zurückgezogen und umgab sich mit seiner Muse und großen Liebe, dem Geiger Iossif Kotek. „In solchem Gemütszustand verliert das Schaffen vollständig den Charakter der Arbeit. Es ist reine Seligkeit“, schrieb Tschaikowsky euphorisch an seine Gönnerin Nadeshda von Meck. In sehr kurzer Zeit, fast wie im Rausch, komponierte er eines der berühmtesten Violinkonzerte überhaupt, das pure Lebensfreude atmet und nur so übersprudelt von einprägsamen Melodien und originellen kompositorischen Einfällen.
Ein großer Bewunderer Pjotr Tschaikowskys war der Pianist und Komponist Sergej Rachmaninow, der vielen als der letzte große Romantiker gilt. Um den Wirren der Russischen Revolution zu entgehen, übersiedelte Rachmaninow im Jahr 1906 mit seiner Familie von Moskau nach Dresden. Dort entstand seine zweite Sinfonie in E-Moll. Das großangelegte, stark der russischen Spätromantik verpflichtete Werk, entfaltet vor den Hörern ein Panorama endloser Melodiebögen. Eine Hommage des in Dresden arbeitenden Komponisten an die Schönheit russischer Landschaften? Manche Kritiker belächelten das Werk als „Mütterchen Russlands gesammelter Weltschmerz in e-Moll“. Dennoch schien Rachmaninow den Nerv seines russischen Publikums getroffen zu haben: 1908 leitete er selbst in St. Petersburg die Uraufführung seiner zweiten Sinfonie, die stürmisch bejubelt wurde.

Programm:
Michail Glinka: Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“
Pjotr Tschaikowsky: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
Sergej Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
2. Juli 2022

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