Mit einem Tanzabend über die Faszination der Utopie stellt sich der Leiter der Tanzsparte, Frank Fannar Pedersen, als Choreograf und Künstler in St. Gallen vor!

Im Zentrum stehen das Konzept sowie der Kampf um die Erschaffung eines perfekten Ortes, herbeigesehnt durch den Menschen selbst. Wo wären wir ohne unsere Träume? Sie dienen als Motor, als Antriebskraft unseres menschlichen Schaffens und des kreativen Ausdrucks. Ohne Träumereien kein Fortschritt.
Diese Wechselwirkung lässt den Menschen nach den Sternen greifen. Wie beispielsweise den US-amerikanischen Autohersteller Henry Ford. Dieser gründete in den 1920er-Jahren eine Kautschukplantage mitten im Urwald des brasilianischen Amazonasgebiets und nannte den Ort Fordlândia. Sein Ziel war es, eine Modellstadt zu erbauen, um Kautschuk für die Autoreifenproduktion zu gewinnen. Das Projekt scheiterte kläglich. Die Gründe dafür waren zahlreich: Misswirtschaft, Aufstände und nicht zuletzt die Erfindung synthetischer Gummis, welche die weltweite Nachfrage nach natürlichen Materialien stark sinken ließ. Vorbei der große Traum.
Der isländische Musiker und Komponist Jóhann Jóhannsson widmete Fords utopischem Vorhaben 2008 ein gleichnamiges Studioalbum, das auch dem Tanzabend seinen Namen verleiht. Ausgehend von Jóhannssons sinnlicher Musik schafft Pedersen sein eigenes Fordlandia, in dem Anfang und Ende verschwimmen, die Trennung zwischen Bühne und Saal aufgehoben und das Publikum Teil dieses utopischen Erlebnisses wird.
6. April bis 5. Juni 2024

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