Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Ein neues Gesicht und eine teure Freundin treffen in diesem Tonhallekonzert auf das Sinfonieorchester St.Gallen: Mit dem Portugiesen Nuno Coelho stellt sich ein Dirigent aus der jungen, aufstrebenden Generation vor, und ein herzliches Wiedersehen gibt es mit der Geigerin Rosanne Philippens.

Mit dem sonoren Timbre ihres Geigenklangs wird Rosanne Philippens das Violinkonzert von Johannes Brahms prägen, das so wunderbar zu dieser Freundschaft passt, beruht es doch auf einer engen Verbindung von Solostimme und Orchester. Inspiriert vom buddhistischen Zustand der Ruhe und Konzentration ist das eröffnende Orchesterstück Tranquil Abiding des amerikanischen Komponisten Jonathan Harvey. Felix Mendelssohn Bartholdys d-Moll-Sinfonie zur Feier der Reformation ist durchdrungen von sakralen Zitaten.
Der erste Satz steigert sich bis zum „Dresdner Amen”, einer liturgischen Formel, die später auch Richard Wagner prominent einsetzten sollte, und das Finale ist eine eigentliche grosse Bearbeitung des Lutherchorals Ein feste Burg ist unser Gott – meisterhaft eingebettet in den sinfonischen Prozess, macht es diesen Satz zu einem erhebenden Höhepunkt dieses Konzertabends.
6. November 2022

www.theatersg.ch