Textile Arbeiten begleiten die Menschheit seit Jahrtausenden. Ihre Herstellung geht dabei schon lange mit einer dekorativen Ausgestaltung einher. Als traditionell von Frauen ausgeführte Tätigkeit, nährte die Textilkunst im 19. Jahrhundert ein konservatives Frauenbild und transportierte die Vorstellung vom Textil als inhärent weibliches Medium bis in die heutige Zeit.

Helga Hager Aschenbrenner (1941–2013), Ohne Titel, 1987, Wolle, Farbe auf Stoff,

Helga Hager Aschenbrenner (1941–2013), Ohne Titel, 1987, Wolle, Farbe auf Stoff, Moderne Sammlung, © TLM, Johannes Plattner

Die Sammlungspräsentation mit Positionen von fast ausschließlich weiblichen Kunstschaffenden scheint dieses Klischee auf den ersten Blick zu bestätigen. Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch, dass viele der Kunstwerke gegen die überlieferten Konventionen arbeiten und diese demontieren.
Im Sinne unserer Reihe „Begehbare Gedanken“ laden wir Sie ein, Verknüpfungen zwischen Kunstwerken und historischen Objekten von der Renaissance bis ins Jahr 2023 aus vier Sammlungen der Tiroler Landesmuseen herzustellen und zu ergründen.
9. Februar bis 30. Juni 2024
www.tiroler-landesmuseen.at

Gunda Maria Wiese (1900-1924), Koptischer Prinz, 1920–1924, Draht, Stoff, Wachs, Holz, Moderne Sammlung, © TLM, Johannes Plattner

Gunda Maria Wiese (1900-1924), Koptischer Prinz, 1920–1924, Draht, Stoff, Wachs, Holz, Moderne Sammlung, © TLM, Johannes Plattner