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Mit dem Spielzeitmotto „Darum lasst uns Menschen sein“ von Wolfgang Amadeus Mozart geht das Tiroler Landestheater in die Spielzeit 2021.22

Blues Brothers. Im Auftrag des Herrn
Der Kultfilm aus den 1980er Jahren erobert die Bühne des Tiroler Landestheaters! Und mit ihm Songs wie „Jailhouse Rock“, „Gimme Some Lovin‘“, „Stand By Your Man“ und „Think“.

Zentrum dieses „Musical furioso“ sind Jake und Elwood, die beiden liebenswerten Gauner in schwarzen Anzügen, die eigentlich „nur“ Musik machen wollen und doch von einem Fiasko ins nächste stolpern. Für einen guten Zweck müssen sie 5000 Dollar auftreiben, sollen dies aber zwingend auf ehrliche Weise schaffen. Deshalb trommeln sie ihre alten Bandkollegen zusammen, um ein Benefizkonzert zu veranstalten – und müssen sich, bis sie an ihr Ziel gelangen, mit einer schlagkräftigen Nonne, übereifrigen Polizisten, humorlosen Country-Musikern und einer wahrhaft explosiven Ex von Jake herumschlagen. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel …

Als die beiden Komiker John Belushi und Dan Akroyd 1976 im Rahmen der Comedyshow Saturday Night Live das erste Mal gemeinsam Musik machten (und dabei Bienenkostüme trugen), ahnten sie wohl nicht, dass aus dieser Schnapsidee ein längerfristiges Projekt werden würde. Ein Jahr später traten sie in der Show bereits unter dem Namen The Blues Brothers auf, trugen ihr späteres Markenzeichen – schwarze Anzüge mit weißem Hemd, schwarze Krawatten und Sonnenbrillen – und versammelten bekannte Rhythm & Blues-Musiker um sich. 1980 entstand dann der Film, der die Blues Brothers zum weltweiten Kult machte und Grundlage für diesen musikalisch wie tänzerisch fulminaten Theaterabend ist.
Premiere 13. November 2021
weitere Aufführungen 21., 28. November 2021, 3. und 5., 9., 18., 30. und 31. Dezember 2021, 7., 19., 20., 21. und 26. Januar 2022 und  20. Februar 2022

Grufttheater: Weissagung
Karner hat eine durchschlagende Idee, die nicht nur das Theater an sich, sondern auch seine Finanzen revolutionieren wird: das Grufttheater. Mit wenigen Handgriffen aufgebaut, bietet es mit seinen Vorhängen und Grüften unendliche Möglichkeiten theatraler Vielfalt. Die Zukunft erscheint Karner in rosigem Licht, würde ihn nicht Frau Trampel immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

Der Haller Otto Grünmandl hat mit seinen Arbeiten für Film, Rundfunk und Theater sowie vor allem mit seinen absurd-komischen Kabarett-Programmen Geschichte geschrieben. Sein Grufttheater, in dem einmal mehr der Nonsens sich als der wahre Sinn des Lebens entpuppt, erlebt nun am Tiroler Landestheater seine Uraufführung.

„Eingeweiht“ wird das fertige Grufttheater gewissermaßen mit der Innsbrucker Erstaufführung des Debütstückes des Literaturnobelpreisträgers Peter Handke. 1965 notierte dieser dazu: „Zu einer Zeit, da ich (wie auch heute) von der Beatmusik begeistert war, habe ich ein kurzes, etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten langes Sprechstück geschrieben, mit Namen Weissagung, das […] nach den Klangelementen der Beatmusik, vor allem der ‚Rolling Stones‘ (nicht lachen) gemacht ist. Inhaltlich (oder sprachlich) besteht es aus rhythmisch aneinandergereihten Tautologien, die völlig unlogisch aufeinander folgen und nur ein Klangbild ergeben, durch Überschneidung, gemeinsames Sprechen, Sprechen im Kanon, Litaneien etc.“
Premiere 9. Januar 2022
weiter Aufführungen 12., 14., 16., 22. und 23., 27. und 29. Januar 2022, 2., 4., 9., 11., und 16. Februar 2022

The Who and the What Schauspiel von Ayad Akhtar. Deutsch von Barbara Christ
Der Wer und das Was heißt das Buch, an dem die brillante pakistanisch-amerikanische Schriftstellerin Zarina arbeitet. Seit Jahren setzt sie sich mit dem Thema „Frauen und Islam“ auseinander und versucht nun, sich dem Propheten Mohammed als Menschen jenseits aller Idealisierungen zu nähern. Ihr Vater Afzal – zwar tolerant, aber in seinen Vorstellungen von Religion eher konservativ gestimmt – macht sich auf die Suche nach einem Ehemann: Ohne Zarinas Wissen gibt er unter ihrem Namen auf muslimlove.com eine Kontaktanzeige auf und prüft nun die Kandidaten persönlich auf Herz und Nieren – und auf Glaubensfestigkeit. So lernt die Schriftstellerin Eli kennen, einen jungen Konvertiten, der eine Brücke zu schlagen vermag zwischen ihrem modernen Lebensstil und ihrem traditionellen, kulturellen Erbe. Alles scheint gut zu gehen, bis Afzal das Buch-Manuskript seiner Tochter in die Hände bekommt.
Premiere 15. Januar 2022
weitere Aufführungen 22., 27. und 28. Januar 2022, 2., 3., 4., 10., 16. und 17., 25. Februar 2022, 4., und 9. März 2022

Wer hat Angst vor Virginia Wolf? Schauspiel von Edward Albee
Gegen zwei Uhr morgens kommen Martha und George – sie ist die Tochter des Universitätsrektors, er an eben dieser Uni Geschichtsprofessor – stark angeheitert von einer Feier nach Hause. Dass Martha zu dieser späten Stunde noch den neuen, wesentlich jüngeren Biologieprofessor Nick und dessen Frau eingeladen hat, ist George eigentlich nicht recht. Doch die Gäste treffen ein, der Alkohol fließt in Unmengen, die Laune steigt – auch durch den albernen Vorschlag Marthas, das Kinderlied „Wer hat Angst vorm bösen Wolf?“ umzudichten. Allmählich kippt die Stimmung, aus harmlosen Witzen werden Sticheleien und handfeste Vorwürfe, aus lieblosen Komplimenten heiße Flirts.

Besonders intensiv streiten Martha und George miteinander, und das Reizthema scheint der gemeinsame Sohn zu sein, den beide immer wieder ins Gespräch bringen. Bis sich herausstellt, dass dieser Sohn nur eine Fiktion ist – und diese Fiktion der einzige Kitt, der diese Ehe noch zusammenhält. Aber was passiert, wenn dieser fiktive Sohn plötzlich sterben sollte?
Premiere 22. Januar 2022
weitere Aufführungen 29. Januar 2022, 5., 10., 13., 17. und 18., 25. Februar 2022, 11., 24., 31. März 2022, 3., 10., und 27. April 2022

Homo Faber Ein Bericht von Max Frisch . Bühnenfassung von Volkmar Kamm
Der Schweizer Ingenieur Walter Faber ist per Flugzeug unterwegs nach Venezuela, um dort im Auftrag der UNESCO eine Montage zu beaufsichtigen. Diese Dienstreise aber wird nicht nur zu einem ungewollten Trip in die eigene Vergangenheit, vielmehr werden die kommenden Ereignisse Fabers Weltbild, nämlich dass sich alle Probleme rational lösen lassen, erschüttern.

Es beginnt mit einem technischen Defekt, der zur Notlandung in der mexikanischen Wüste führt, in dessen Folge sich Faber – für ihn untypisch – spontan entscheidet, die Dienstreise einstweilen auszusetzen, um seinem Sitznachbarn im Flugzeug bei der Suche nach dessen Bruder in Guatemala zu helfen. Nach Erledigung der Dienstgeschäfte macht sich Faber dann per Schiff auf – zurück nach Europa. An Bord lernt er die junge Elisabeth kennen, die er bald zärtlich Sabeth nennt. Mit ihr erlebt er intensive Tage und Wochen des Glücks, besonders auf einer gemeinsamen Reise durch Südeuropa. Als sie von ihrer Mutter Hanna erzählt, erkennt Faber geschockt, dass diese Hanna eine ehemalige Geliebte ist – und Elisabeth die gemeinsame Tochter, von der er nichts wusste. Wie konnte er das übersehen? Fabers Welt gerät aus den Fugen.
Premiere 12. März 2022
weiter Aufführungen 17., 18., 20., 26., 27., und 30. März 2022, 1., 2., 8. und 9., 21., 22. und 29. April 2022, 4. und 18. Mai 2022

www.landestheater.at