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Der Prolog der diesjährigen Wiener Festwochen ist eine Ode an das Leben. Stammgast-Starregisseur Romeo Castellucci widmet sich dem letzten, unvollendet gebliebenen Werk von Wolfgang Amadeus Mozart.

Seine Inszenierung des Requiem ist unbestritten ein Meisterwerk. Gemeinsam mit dem Dirigenten Raphaël Pichon und dem herausragenden, aus Orchester und Chor bestehenden Ensemble Pygmalion gelingt ein umfassender Rausch des Werdens und Vergehens. Kreistänze, Farb-, Material- und Bilderschlachten oszillieren zwischen Festen des Kommenden und feierlichen Verabschiedungen. Diese ästhetisch opulente, szenische Fassung der berühmten Totenmesse präsentiert den Chor als zentralen Protagonisten. So gilt der Abend nicht einem Individuum, sondern blättert im „Atlas des großen Sterbens“. Während sich die Auslöschung chronologisch über Dinosaurier und Neandertaler uns Heutigen annähert, hält ein überwältigendes Ensemble von Sängern und Tänzern mit Lebendigkeit dagegen. Die christliche Hoffnung auf Erlösung im Jenseits wird bei Castellucci zum notwendigen Neuanfang einer nächsten Generation.

Das Künstlerisches Team
Musikalische Leitung: Raphaël Pichon, Regie/Bühne/Kostüme/Licht: Romeo Castellucci, Dramaturgie: Piersandra Di Matteo, Mitarbeit Regie/Kostüm: Silvia Costa, Regieassistenz: Josie Daxter, Assistenz Bühne: Alessio Valmori, Assistenz Kostüm: Elisabeth De Sauverzac, Assistenz Licht: Marco Giusti, Choreographie: Evelin Facchini, Orchester/Chor: Pygmalion, Sopran: Sandrine Piau, Alt: Sara Mingardo, Tenor: Anicio Zorzi Giustiniani, Bass: Luca Tittoto, und des weiteren mit 20 lokalen Darstellern
1. bis 5. April 2022

www.festwochen.at