Die Jubiläumsausstellung „Schätze des Südens – Kunst aus 1000 Jahren” zum 150. Geburtstag zeigt aus der eigenen Sammlung im ganzen Haus und im Sonderausstellungssaal einmalige „Schätze des Südens“: Gemälde und Skulpturen bedeutender süddeutscher Meister, frühe Buchkunst, Glas, Gold- und Silberarbeiten und historische Zeugnisse aus 1000 Jahren Geschichte des Bodenseeraums.

Als kunst- und kulturgeschichtliches Museum der Stadt Konstanz und der Bodenseeregion blickt das Rosgartenmuseum auf eine lange Tradition zurück. Seit seiner Gründung im Jahr 1870 durch den Konstanzer Apotheker und Stadtrat Ludwig Leiner, sind hier die reichen Sammlungsbestände zur Geschichte der Stadt und der Region zu sehen. Das Haus „Zum Rosgarten“ war im Mittelalter das Zunfthaus der Metzger, Krämer, Apotheker, Hafner und Seiler. Es wurde 1324 erstmals erwähnt und 1454 mit dem angrenzenden Haus „Zum Schwarzen Widder“ vereinigt. Die Wappen beider Häuser schmücken noch heute das Portal des Museums. Grundstock ist die Sammlung des Museumsgründers Ludwig Leiner, sowie weitere private Sammlungen, die 1870 mit der Gründung des Rosgartenmuseums als städtisches Museum zusammengeführt wurden.
Über die Jahrhunderte ist die Sammlung kontinuierlich angewachsen und umfasst derzeit ca. 200.000 Objekte. Sie Sammlungsbreite reicht von archäologischen Funden aus der Jungsteinzeit über mittelalterliche Altargemälde und sakrale Holzschnitzereien, Gemälde von Konstanzer Künstlern und Alltagsobjekten des 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu privaten Briefen und Fotografien von historischen Persönlichkeiten. Die Sammlung wird stetig erweitert um Objekte und Kunstwerke, die einen Bezug zur Geschichte und Kultur der Stadt Konstanz haben.

Sonderausstellung: Schätze des Südens – Kunst aus 1000 Jahren
150 Jahre Rosgartenmuseum
Das Rosgartenmuseum Konstanz ist mit seiner umfangreichen Sammlung, aktiven Forschung und großen Sonderausstellungen heute eines der bedeutenden kunst- und kulturhistorischen Museen im Bodenseeraum. Untergebracht in einem originalgetreu erhaltenen spätmittelalterlichen Zunfthaus, sind Räume wie der „Leiner-Saal“ mit seinen neugotischen Vitrinen und herausragenden vor- und frühgeschichtlichen Funden bezaubernde Zeugnisse aus der Gründungszeit.
Damals fielen alte Stadttore und prächtige Wehrtürme: Mitte des 19. Jahrhunderts befreite sich das spätmittelalterlich geprägte Konstanz am Bodensee von Relikten seiner reichsstädtischen Vergangenheit. Das Fortschrittsprogramm der politisch tonangebenden Liberalen verlangte Platz für Gewerbebetriebe, moderne Wohnhäuser und Straßen.
Der Apotheker Ludwig Leiner, Spross einer alten Patrizierfamilie, stellte sich – obwohl selbst kämpferischer Fortschrittsgeist – der Zerstörung des historischen Stadtbildes entgegen. Auf Leiterwagen rettete er gotische Skulpturen, Tafelbilder, Chroniken, Mobiliar und Waffen vor dem Untergang. Vom eben ausbrechenden „Pfahlbaufieber“ der Zeit angesteckt, sammelte er auch eifrig Ausgrabungsgut, darunter die heute weltberühmten Rentier-Ritzzeichnungen auf Geweih aus dem „Kessler Loch“ bei Schaffhausen.
Im leer stehenden Zunfthaus „Rosgarten“, eröffnete Leiner 1870 seine „Alterthumshalle“. Bald kamen die gekrönten Häupter und die besten Wissenschaftler der Zeit, um die teils sensationellen Funde zu bestaunen. Ein Fälschungsskandal um einen betrügerischen Händler erschütterte kurz das Haus, doch sein guter Ruf wuchs beständig. Nach Ludwig Leiners Tod 1901 wurde das Rosgartenmuseum zum familiären Erbfall: Erst 1955 bekam Sigrid von Blanckenhagen (geb. Leiner) als Konservatorin ein städtisches Gehalt. Bis dahin hatten drei Generationen der Familie Leiner das Museum ehrenamtlich betreut. Über 100 Jahre lang trug die Familie herausragende Kunstschätze zusammen und steuerte „ihr“ Haus klug durch Kriege, Inflation und durch die nationalsozialistische Diktatur.
Der neue Audioguide, Videoclips und spannende Führungen erzählen von der Sammelleidenschaft der Leiners, von kostbaren Gemälden, falschen Papststühlen und versteinerten Krokodilen: Museumsgeschichten mitten aus dem Leben!
bis 11. April 2021

Idyllen zwischen Berg und See
Die Entdeckung von Bodensee und Voralpenraum
Die schönsten kolorierten Lithografien, Gouachen und Darstellungen des großen Naturraumes zwischen Säntis und Rheinfall zur Zeit seiner touristischen Entdeckung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Ein Kooperationsprojekt des Rosgartenmuseums Konstanz mit den Schweizer Museen Turmhof Steckborn, Volkskundemuseum Stein, Museum Appenzell und namhaften Privatsammlern.
29. Juni 2021 bis 9. Januar 2022

www.rosgartenmuseum.de