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Das Festival widmet sich vom 6. bis 29. Mai 2023 mit „über Grenzen“ einer für die Bodenseeregion sehr prägenden Perspektive: dem Blick über Grenzen hinweg. An Land gibt es zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz klar definierte Staatsgrenzen – die Pandemie hat sie uns wieder schmerzlich bewusst gemacht. Dagegen haben sich die drei Anrainer für den Großteil des Bodensees nie auf eine Grenze festgelegt; in dieser Form einmalig in Europa. In diese lebendige und von gegenseitigem Verständnis geprägte Vierländerregion lädt das Bodenseefestival Künstlerinnen und Künstler ein, die sich konkret oder assoziativ, jedenfalls aber kreativ mit Grenzen aller Art auseinandersetzen. Mit Avi Avital als Artist in Residence und dem vision string quartet als Ensemble in Residence kommen dazu wahre musikalische Grenzgänger an den Bodensee.

Hier ein paar Auszüge des diesjährigen Festivalprogramms!

Avi Avital & Orchestra della Svizzera Italiana
„Sie ist ein Chamäleon, das mich oft selbst überrascht“, sagt Virtuose Avi Avital über sein Instrument: „Die Mandoline zwingt mich gewissermaßen, immer wieder neue Wege zu beschreiten.“ Dass ihn diese Wege aus dem israelischen Be’er Scheva bis in die New Yorker Carnegie Hall und nun als Artist in Residence zum Bodenseefestival führen würden, war dem Musiker mit marokkanischen und sephardischen Wurzeln vorgezeichnet. Als Grenzgänger zwischen den Stilen sucht Avi Avital beständig nach neuen Klängen, entdeckt Vergessenes wieder und entwickelt das Repertoire seines Instruments konstant weiter.  Das Orchestra della Svizzera Italiana (OSI) ist das Residenzorchester des LAC Lugano. Der enthusiastische Applaus des Publikums bei den Auftritten des OSI in Lugano zeigt die tiefe Verwurzelung in der kulturellen Landschaft des Tessins. Zeitgleich führen Tourneen das Orchester in bedeutende europäische Konzertsäle und Theater wie das Große Festspielhaus in Salzburg, die Philharmonie Berlin oder den Musikverein Wien und zeugen von der internationalen Bedeutung des Schweizer Klangkörpers.
Eröffnungskonzert am 6. Mai

Ballett Dortmund
Das Ballett Dortmund hat sich durch die Berufung Xin Peng Wangs zu einer Compagnie mit unverwechselbarem Profil entwickelt. Damit prägt sie nachhaltig die Westfalen-Metropole Dortmund, die sich zu einer Drehscheibe der Tanzkunst entwickelt hat. Mit New London Moves präsentiert sich das Ensemble erstmals in Friedrichshafen. Ballettintendant Xin Peng Wang hat dafür einen bemerkenswerten Triple Bill ausgewählt, der choreografisch wie inhaltlich Grenzen überschreitet.
10. und 11. Mai

Ballett Dortmund, Auszug aus dem Programm Eden-Eden © Leszek Januszewski

Ballett Dortmund, Auszug aus dem Programm Eden-Eden © Leszek Januszewski

Ludwig van Beethoven – Triplekonzert
Wenn ein Pianist, ein Geiger und ein Cellist zusammen nicht als Klaviertrio Kammermusik aufführen, sondern im Konzert mit einem Orchester auftreten, dann werden musikalisch Grenzen überschritten. Insofern passt das Tripelkonzert von Beethoven sehr gut in das Bodenseefestival 2023 „über Grenzen“. Es braucht gleich drei erstklassige Solisten, um Beethovens selten aufgeführtes Tripelkonzert einerseits fantasievoll auszuspielen und andererseits die humoresken aber anspruchsvollen Passagen lebhaft miteinander zu verweben. In immer neuen Kombinationen musizieren die Soloinstrumente mal allein, zu zweit oder gemeinsam mit dem Orchester. Heimlicher Star des Konzerts: das Cello. Vadim Gluzman (Violine), Alban Gerhardt (Violoncello) und Steven Osborne (Klavier) werden gemeinsam mit den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung von Dan Ettinger das Konzert zu einem wahren Festivalhighlight machen!
13. Mai

Prayer Wheel – Messe für Chor & Jazz Ensemble
Die etwa 80-minütige Messe für Chor und Jazz Ensemble „Prayer Wheel“ ist ein außergewöhnliches Werk. Man könnte es durchaus in der Tradition von Carla Bleys und Michael Mantlers Jazz Composer’s Orchestra, Keith Tippetts Centipede oder Kamasi Washington verstehen. Der 1972 in Eriwan (Armenien) geborene Geiger, Pianist und Komponist Karén Asatrián führt in eine von Weltmusik durchmischte Atmosphäre. Abendland und Orient sowie buddhistische Gebetsmühlen scheinen präsent. Der Chor und das Jazz Ensemble eröffnen einen mitreißend modernen, fast wuchtigen Zugang in die frühchristliche Liturgie entlang von Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei.
23. Mai

bodenseefestival.de