Die Weserburg Museum für moderne Kunst ist Bremens Haus für internationale Kunst der Gegenwart. Die Weserburg Museum für moderne Kunst bietet in vielfältigen Ausstellungen, Veranstaltungen, Vermittlungsformaten und wissenschaftlich erarbeiteten Publikationen einen Einblick in die internationale Kunst. Ein Schwerpunkt liegt auf hochqualitativen Positionen des Fluxus und Nouveau Réalisme, der Sound, Conceptual und Minimal Art – Bewegungen, die im Dialog mit der Kunst des 21. Jahrhunderts das Programm prägen. Neben ihrer dezidiert internationalen Ausrichtung fühlt sich die Weserburg Museum für moderne Kunst auch den herausragenden regionalen Positionen und der Nachwuchsförderung verpflichtet. Als Museum des 21. Jahrhunderts ist die Weserburg Museum für moderne Kunst ein lebendiger Organismus, der über die klassischen Aufgaben eines Museums hinaus den Blick auf Veränderungen richtet und damit selbst für Veränderungen offen ist. Die Weserburg Museum für moderne Kunst ist eines der führenden Häuser für die Kunst der Gegenwart in Deutschland. 

Cold as Ice. Kälte in Kunst und Gesellschaft
Kälte, das meint niedrige Außentemperaturen ebenso wie Emotionslosigkeit, mangelnde Empathie und fehlende Solidarität. In diesem Kontext kann Kälte zum künstlerischen Mittel werden, um gesellschaftliche Zustände darzustellen und zu kritisieren. Doch wie steht es heute mit der Idee, einen gesellschaftlichen Ist-Zustand der Kälte künstlerisch zu fokussieren? Welche Bilder finden internationale Künstlerinnen und Künstler angesichts sich übereinanderlegender globaler Krisen, mit denen wir uns konfrontiert sehen? Angesichts von Diskriminierung und Destruktion, Lüge und Hass und damit Prozessen von Entsolidarisierung, die sich entlang gewaltvoller Machthierarchien manifestieren und unser Miteinander bestimmen?
Die künstlerischen Werke in Cold as Ice. Kälte in Kunst und Gesellschaft nehmen die existenzielle Dimension von Kälte in den Blick. Wärme ist ein menschliches Grundbedürfnis, Voraussetzung für Wohlbefinden und Gesundheit. Ihre Abwesenheit hat gravierende Folgen: Fehlender sozialer Zusammenhalt, zunehmende Entfremdung, Gleichgültigkeit, Einsamkeit, Gewalt. Die Ausstellung präsentiert künstlerische Bilder eines sich immer weiter abkühlenden gesellschaftlichen Klimas, führt Arbeiten zusammen, die (politisch) frostige Zeiten thematisieren, aber auch Widerstand und das Gegenbild von Veränderung und Solidarität beschwören.

Shilpa Gupta, Untitled, 2020-21, S–Collection, © Shilpa Gupta, Courtesy the artist and neugerriemschneider, Berlin

Shilpa Gupta, Untitled, 2020-21, S–Collection, © Shilpa Gupta, Courtesy the artist and neugerriemschneider, Berlin

Zu sehen sind auf 800 Quadratmeter raumgreifende Installationen, Videoarbeiten, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen, Audioarbeiten und Gemälde bis hin zu Performances und partizipativen Formaten. Renommierte Künstlerinnen und Künstler aus einem internationalen Kontext, die zum Großteil erstmalig in Bremen zu sehen sind, stehen neben noch zu entdeckenden Positionen. Es entstehen auch mehrere Neuproduktionen.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Bani Abidi, Véra Marie Deubner, Nezaket Ekici, Dani Gal, Mark Grotjahn, Shilpa Gupta, David Hammons, Anna Jermolaewa, Kirsten Justesen, Šejla Kamerić, Jana Sophia Nolle, Philippe Parreno, Bunny Rogers, Walter Swennen, Sung Tieu, Klaus Weber, Guido van der Werve, Hannah Wolf und andere.
20. September 2025 bis 15. März 2026

Kirsten Justesen, Manual for Hands #6, 2000 © Kirsten Justesen © VG Bild Kunst, Bonn 2025

Kirsten Justesen, Manual for Hands #6, 2000 © Kirsten Justesen © VG Bild Kunst, Bonn 2025

Dauerausstellung: So wie wir sind
Mit insgesamt über 200 Werken von 100 Künstler*innen und -gruppen aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten gibt es in der Sammlungsausstellung So wie wir sind jede Menge Entdeckungen zu machen. Themenareale und Künstler*innenräume formulieren auf 2.500qm eine Vielzahl unterschiedlicher Setzungen von den 1960er Jahren bis heute.
So gibt es Räume zu politischen, kontemplativen oder menschlich überformten Landschaften, zu Deutschlandbildern, zur Liebe mit all ihren Klischees, zu geschlechtlichen wie kulturellen Identitäten, zum öffentlichen Raum, aber auch zum Konzept Malerei, zur vertikalen Form oder der Vielfalt des Schwarzen. Künstler*innenräume zu Mel Chin, Anna Ehrenstein, Isa Genzken, Norbert Schwontkowski und Sibylle Springer stellen unterschiedliche künstlerische Ansätze konzentriert vor. Kunsthistorische Fragestellungen stehen damit ebenso im Fokus wie gesellschaftspolitische Diskurse. Als verbindender roter Faden zieht sich das Potential von Kunst durch die Ausstellung, widerständige Sichtweisen auf das Bekannte zu entwickeln, überraschende Perspektiven auf das einzunehmen, was uns alle verbindet, und so spannende, ungewöhnliche, kluge, humorvolle, poetische oder schonungslose Grundlagen anzubieten, um sich den großen Fragen unserer Zeit über die Kunst anzunähern.

www.weserburg.de
www.weserburg.org

, untitled, veniceboxonsticks, 2016-2017, Foto Tobias Hübel

So wie wir sind: Phyllida Barlow, untitled, veniceboxonsticks, 2016-2017, Foto Tobias Hübel