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Anlässlich seines 50. Todestages gedenkt die ALBERTINA Pablo Picasso – dem größten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts: ein Bahnbrecher für die erste Jahrhunderthälfte mit dem Kubismus, ein Hauptvertreter des Symbolismus mit seiner Blauen Periode, der Vorreiter der Klassizität in den 20er Jahren und das Ideal für die neoexpressiven Bewegungen der 80er Jahre mit seinem Spätwerk. Sein ungefähr 50. 000 Werke umfassendes Oeuvre spiegelt die gewaltigen politischen Veränderungen und schnelllebigen Avantgardebewegungen seiner Ära von der Jahrhundertwende bis in die frühen 1970er wider.

Vor 50 Jahren stirbt Pablo Picasso – der Maler des Jahrhunderts ist tot. Sein Schaffen umfasst 50.000 Werke. Es spiegelt die gewaltigen politischen Umwälzungen seiner Zeit wider: turbulente Kriegsjahre, das Ausstellungsverbot unter deutscher Besatzung, den Spanischen Bürgerkrieg. Mit seinem Pinsel und seiner Feder setzt er sich für die Freiheit ein. Seine Faszination für den Stierkampf, seine Beziehungen zu Frauen, sein Verlangen nach dem Bacchanal und der Erotik, fesseln ihn ein Leben lang.
Die ALBERTINA zeigt in dieser Ausstellung das Werk des spanischen Künstlergenies. 70 Meisterwerke der Malerei, Zeichnung, Radierung, Lithografie und Keramik. Picassos Kunst unterscheidet nicht zwischen dem Malen mit dem Pinsel, dem Zeichnen mit dem Stift, der Linie der Feder, dem Schneiden in Linol, dem Ritzen der Kupferplatte oder dem Formen der Masse. Alles wird durch ihn zur Kunst erhoben, sein Werk entzieht sich jeder Logik und Voraussage; denn mit ihm zerfällt die Entwicklungsgeschichte der Kunst. Die Parameter, die die Kunst erfüllten, werden mit ihm und durch sein Schaffen abgelegt. Die Welt ist sich einig: Ohne Picasso hätte die Kunst einen anderen Lauf genommen.

Pablo Picasso | Nackte Frau mit Vogel und Flötenspieler, 1967 | ALBERTINA, Wien - Sammlung Batliner © Succession Picasso/ Bildrecht, Wien 2023

Pablo Picasso | Nackte Frau mit Vogel und Flötenspieler, 1967 | ALBERTINA, Wien – Sammlung Batliner © Succession Picasso/ Bildrecht, Wien 2023

Noch im hohen Alter schafft er Werke unmessbarer Kraft. Am Ende der Ausstellung steht nicht nur die Hymne auf das Leben in den dionysischen Phantasien und arkadischen Utopien, sondern auch Picassos Versuch, gegen die verrinnende Zeit zu malen und zu schaffen: Jedes einzelne Werk wird auf den Tag genau datiert, als ob es Zeugnis ablegen müsste für das Leben im Augenblick. 1973 erliegt er selbst dem Mythos der Unsterblichkeit, die Welt trauert um ihn, 50 Jahre nach seinem Tod feiert die Welt den Mann, der schon zu Lebzeiten zum Archetyp des modernen Künstlers wurde.
Diese Ausstellung rückt den großen Spanier anlässlich seines Todestags ins Zentrum mit einer Auswahl von 70 Gemälden, Zeichnungen, Druckgraphiken und Keramiken aus einem Gesamtbestand von fast 150 Arbeiten, die die ALBERTINA von ihm besitzt.
17. März bis 18. Juni 2023

www.albertina.at