In einer vielseitigen Sonderausstellung taucht das Deutsche Ledermuseum in die Kulturgeschichte der Tasche als weltweit verwendeter Gebrauchsgegenstand, Modeartikel und Luxusgut ein. Über 200 Exponate aus drei Jahrtausenden vom altägyptischen Lederbeutel, über mittelalterliche Gürteltaschen, erste Reisetaschen aus dem 19. Jahrhundert bis zu praktischen Rucksäcken, eleganten Handtaschen sowie einer Einkaufstüte aus biologisch abbaubarem Plastik erzählen in der Ausstellung immer dabei: DIE TASCHE von einem der ältesten und vielseitigsten Accessoires der Menschheit.
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Museums zeigt die Sammlungspräsentation LEDER.WELT.GESCHICHTE einen Querschnitt durch die einmaligen Bestände des Deutschen Ledermuseums und präsentiert Highlights der außergewöhnlichen Sammlung.

Blick in die Ausstellung, Kapitel immer dabei: AUF REISEN © Deutsches Ledermuseum, Laura Brichta
Sonderausstellung immer dabei: DIE TASCHE
Sie ist Transportmittel, nützlicher Begleiter oder als Statussymbol ein Objekt der Begierde. Es gibt sie in unzähligen Ausführungen und für die verschiedensten Anlässe – sei es zum Einkaufen, für die Arbeit, den Sport, zum Reisen oder als Abendbegleiter. Kein anderer Gegenstand ist, sobald wir das Haus verlassen, stets zur Hand und trägt alles, was wir unterwegs benötigen: DIE TASCHE.
Mit einem Schwerpunkt auf die europäische Taschengeschichte zeichnet die Schau punktuell die Entwicklung sowie die Vielfalt von Taschen und ihrem Design in chronologischer Abfolge mit Exkursen zu Designertaschen als Statussymbol, zur Materialität von Taschen und zu Lederwaren aus Offenbach am Main nach. Objekte aus verschiedenen Kulturen Afrikas, Asiens, den Amerikas sowie der Polarregionen komplementieren die Präsentation.
Im Rahmen der Ausstellung kooperiert das Deutsche Ledermuseum mit der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, die den deutschlandweit einzigen Bachelorstudiengang ‚Accessoire Design‘ anbietet. Studierende der Klasse von Prof. Madeleine Häse kreierten im Sommersemester 2024 Taschen, die sich zwischen angewandter Kunst und funktionalem Design bewegen sowie Verbindungen zu gegenwärtigen, gesellschaftlichen Kontexten schaffen.
12. Oktober 2024 bis 10. August 2025

Blick in die Ausstellung, Kapitel immer dabei: UND MEHR ALS LEDER © Deutsches Ledermuseum, Laura Brichta
LEDER.WELT.GESCHICHTE.
Sammlungspräsentation zum 100-jährigen Jubiläum
In vier übergeordneten Themengruppen – Die Lederstadt Offenbach am Main, Mit Leder leben, Leder macht Geschichte und Leder öffnet Welten – werden vielfältige Einblicke in die Welt des Leders und dessen Funktions- und Gestaltungsweisen geboten. Anhand von 130 exemplarisch ausgewählten Exponaten veranschaulicht die Sammlungspräsentation, welche herausragenden Objekte seit der Museumsgründung 1917 Eingang in das Deutsche Ledermuseum fanden.
Ausstellungsstücke aus verschiedenen Epochen und Kulturen treten dabei in einen übergreifenden Dialog und eröffnen spannende Querverweise. Die Auswahl erfolgte im Hinblick auf die historische und künstlerische Bedeutung, aber auch unter dem Gesichtspunkt, mit ihnen Geschichten erzählen zu können. So trifft etwa das älteste Objekt der Sammlung, ein ägyptisches Rohhautgefäß, auf eines aus dem 21. Jahrhundert, einen edlen, mit Leder überzogenen Kopfhörer. Andere Kombinationen wie beispielsweise der Reisekorb von Papst Clemens IX. (1600–1669), der gemeinsam mit einer aus Tyvek®, einem papierähnlichen Vliesstoff, gefertigten Reisetasche von Saskia und Stefan Diez präsentiert wird, verdeutlichen, wie sich Reiseaccessoires im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Auch Exponate prominenter Persönlichkeiten finden in der Ausstellung zusammen: Johann Wolfgang von Goethes (1749–1832) Zylinderhutschachtel, mit der er in seinen letzten Lebensjahren reiste, begegnet etwa den Hausschuhen von Ulrike von Levetzow (1804–1899), Goethes letzter unerfüllter Liebe.
www.ledermuseum.de

Reisetasche, Bon Voyage, Europa, 2. Hälfte des 19. Jh., Glasperlen- und Gobelinstickerei auf Stramin, Leder, Metall © Deutsches Ledermuseum, M. UrlReisetasche, Bon Voyage, Europa, 2. Hälfte des 19. Jh., Glasperlen- und Gobelinstickerei auf Stramin, Leder, Metall © Deutsches Ledermuseum, M. Url