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Die Staatsoper Unter den Linden wurde 1742 von Friedrich dem Großen gegründet und von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff im Herzen Berlins erbaut.
In Oper und Konzert zeichnet sie sich durch ihre einzigartige Programmatik aus, die vom Barock über die zentralen Werke der klassischen, romantischen und modernen Literatur bis zu Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten reicht.
Persönlichkeiten wie Richard Strauss, Erich Kleiber, Wilhelm Furtwängler, Otmar Suitner und Herbert von Karajan haben das Opernhaus Unter den Linden als eine der traditionsreichsten und künstlerisch bedeutendsten Bühnen der Welt entscheidend geprägt. Generalmusikdirektor seit über zwanzig Jahren ist Daniel Barenboim, der im Jahre 2000 von der Staatskapelle Berlin als Dirigent auf Lebenszeit gewählt wurde.
Nach Abschluss grundlegender Sanierungsmaßnahmen – pünktlich zum 275-jährigen Geburtstag des traditionsreichen Hauses – verbindet die Lindenoper auf einzigartige Weise historische Raumdimensionen mit modernster Technik und nimmt einen Spitzenplatz in Europa ein.
Hier einige Premieren der diesjährigen Saison:

„Quartett” von Luca Francesconi
nach dem gleichnamigen Schauspiel von Heiner Müller
Ein Mann und eine Frau. Vielleicht die letzten Menschen. Ihre Liebe ist der Kälte gewichen. Um sich lebend zu spüren und über die eigene Leere hinwegzutäuschen, spielen sie. Der Einsatz sind sie selbst: Als Projektionsflache ihrer Phantasien zwischen Lust, Macht und Gewalt, Unterdrückung, Erniedrigung und Verletzung überschreiten sie Grenzen.
Zeitlich angesiedelt vor der Französischen Revolution und nach dem Dritten Weltkrieg wurde „Quartett” – ein Musiktheaterwerk von Luca Francesconi nach Heiner Müllers gleichnamigem Schauspiel, das auf dem berühmten Briefroman „Gefährliche Liebschaften” von Choderlos de Laclos basiert – 2011 in englischer Sprache uraufgeführt. Der italienische Komponist Luca Francesconi, dessen Werke von Azio Corghi, Karlheinz Stockhausen und Luciano Berio geprägt sind, verbindet in „Quartett” traumsequenzartige Klangflächen und einen durch Live-Elektronik erzeugten Raumklang mit einem farbenreichen kammermusikalischen Grundgestus der Musik. Zur Eröffnung der Spielzeit erlebt „Quartett” mit der Regisseurin Barbara Wysocka, die an der Seite von Daniel Barenboim ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden gibt, in Berlin die Erstaufführung der deutschen Fassung.
3., 8., 10., 13. und 18. Oktober 2020

„Lohengrin” von Richard Wagner
Elsa von Brabant ist des Brudermords angeklagt. Niemand wagt es, die Unschuld der jungen Frau in diesem unerklärlichen Fall zu beweisen. Gefangen in einer Realität, die keiner mit ihr zu teilen scheint, tritt ein Mann in ihr Leben, der verspricht für sie zu kämpfen – unter einer Bedingung: Elsa muss ihm blind vertrauen und darf ihn weder nach seinem Namen noch der Herkunft fragen.
Eine Intrige verleitet Elsa dazu, sich gegen ihr eigenes Versprechen zu stellen. Die Antwort bringt zwar ihren Bruder zurück und offenbart dessen göttliche Herkunft, dafür zahlt sie jedoch einen hohen Preis. In einer Zeit der revolutionären Umbrüche schrieb Wagner seine 1850 unter der Leitung von Franz Liszt in Weimar uraufgeführte Oper »Lohengrin«. Er thematisiert darin das Bedürfnis, der gesellschaftlichen Realität eine utopische Wirklichkeit entgegenzusetzen, die sich weigert Liebe, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit in den Dienst des unhinterfragten zivilen Gehorsams zu stellen. Als Vorlage verwendete Wagner Wolfram von Eschenbachs „Parzival”-Epos, Sagen der Brüder Grimm sowie verschiedene Märchensammlungen. Aus einem „Geist der Gegenwärtigkeit” führt der spanische Opern- und Schauspielregisseur Calixto Bieito das Publikum durch seine Arbeiten und präsentiert sich erstmals mit einer großen romantischen Oper an der Staatsoper Unter den Linden.
13., 19., 22., 28. und 30. Dezember 2020, 2. Januar 2021

„Jenůfa” von Leoš Janáček
Die rigiden Moralvorstellungen einer Dorfgemeinschaft setzen eine junge Frau unter Druck: Jenůfa ist schwanger von ihrem Geliebten Števa, der sich jedoch von ihr abwendet und sein Heiratsversprechen zurückzieht. Nachdem das Kind das Licht der Welt erblickt hat, bangt auch ihre Stiefmutter, die Küsterin des Dorfes, um Jenůfas Ruf und ihre eigene Zukunft. Als sich mit Laca ein weiterer Heiratskandidat anbietet, kommt ihr der Gedanke, dass ein Leben ohne das Kind für sie alle besser wäre …
Mit der Staatsoper Unter den Linden verbindet „Jenůfa” eine besondere Beziehung, denn die Berliner Erstaufführung 1924 brachte dem Werk den endgültigen Durchbruch auf deutschen Bühnen. Nach „Aus einem Totenhaus”, „Katja Kabanowa” und zuletzt der „Glagolitischen Messe” findet nun Simon Rattles künstlerische Auseinandersetzung mit zentralen Werken Janáčeks mit „Jenůfa” eine Fortsetzung.
14., 17., 19., 21., 25. und 27. Februar 2021

www.staatsoper-berlin.de