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1948 wird der Posaunenchor als erster evangelischer Posaunenchor im bayrischen Raum südlich der Donau durch Hans Mocka gegründet. Er beginnt mit insgesamt 6 Bläsern. Heilig Abend 1948 ist der Posaunenchor erstmals zu hören. Die Umstände in der Nachkriegszeit sind schwierig, wie Hans Mocka zum 50jährigen Chorjubiläum berichtete: „Kurz nach der Währungsreform begannen wir mit den Proben auf alten, zum Teil geliehenen Instrumenten. Noten hatten wir keine. Auf selbst gefertigtem Notenpapier schrieb ich die Noten ab.“ Der Chor wuchs im Laufe der Jahre auf 30 Bläser an. Zu dieser Zeit gehörte er noch zum Rieser Posaunenbezirk.
Da der Posaunenchor der Christuskirche der Erste in der Region war, wurde er überall hin eingeladen. Anfangs musste alles mit dem Fahrrad später mit dem Roller bewältigt werden. Glocken-, Orgelweihen, Grundsteinlegungen und Kircheneinweihungen gehörten da dazu, von Gaimersheim, Manching, dem Moos, Schrobenhausen, Ingolstadt bis hin nach Pfaffenhofen.
Zu den besonderen Höhepunkten in Neuburg zählten in den Jahren sicherlich der 23. Rieser Posaunentag 1953 mit 250 Bläsern. Die Leitung hatte damals Hans Mocka und 1962 der 33. Rieser Posaunentag mit über 500 Bläser. Der Bayerische Rundfunk berichtet an dem Tag live vor Ort. An diesem Tag wurde auch der Posaunenbezirk Ingolstadt gegründet, dem man ab da angehört. Aber auch die Teilnahmen an den Kirchentagen in Nürnberg, München und Passau waren ein besonderes Erlebnis.
Nach 35 Jahren reicht Hans Mocka den Dirigentenstab weiter an den damaligen Pfarrer der Christuskirche Hans Braun. Bis dahin hatte er über 130 Bläser ausgebildet. Ihm folgten in der zweiten Hälfte der über 70jährigen Chorgeschichte 12 Chorleiter, darunter drei seiner Söhne.
Vielfältig sind immer noch die Anlässe, bei denen der Posaunenchor der Christuskirche zu hören ist: Festgottesdienste, wie zu Weihnachten, zu Ostern, zur Konfirmation, zum Totengedenken, bei Gemeindefesten und bei Konzerten. Ein fester Bestandteil ist auch der Open-Air-Auftritt an Christi Himmelfahrt und der zur Waldweihnacht in Gietlhausen bzw. Laisacker.
Der heutige Posaunenchor besteht aus 12 Bläsern allen Alters. Geleitet wird er von der Kantorin der Kirchengemeinde, Frau Edyta Müller. Gespielt wird auf eigenen oder von der Kirche kostenlos zur Verfügung gestellten Instrumenten, wie Trompeten, Zugposaunen, Tuba und Tenorhörnern. Das Notenmaterial wird gestellt. Mitmachen kann jeder, der Spaß an der Musik hat. Die Ausbildung und der Einsatz ist kostenlos.
Natürlich ist der Posaunenchor ein kirchlicher Chor, der überwiegend zu kirchlichen Festen spielt. Kirche ist heute leider nicht mehr „in“. Aber dies liegt vielleicht daran, weil wir selbst aktiv nichts verändern wollen. Der ehemalige Chorleiter und jetzige Chorobmann, Ulrich Mocka, beschreibt den Einsatz des Chores so:
„Durch die Musik erreichen wir die Menschen auf einer anderen Ebene. Im Chor zu musizieren bereitet nicht nur Freude und macht Spaß, es bewegt einen selbst, wenn man sieht, wie wir den Menschen ein Lächeln zaubern, ihre Herzen berühren. Es kostet uns nicht viel, nur ein paar Töne und ein wenig unserer Zeit.“

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