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Die Museen Böttcherstraße bilden den architektonischen wie kulturellen Höhepunkt der berühmten Böttcherstraße im historischen Zentrum Bremens. Sie umfassen das Ludwig Roselius Museum und das Paula Modersohn-Becker Museum.

 

Das Paula Modersohn-Becker Museum ist ein Bauwerk des Bildhauers, Kunsthandwerkers und Architekten Bernhard Hoetger. Es ist das weltweit erste Museum, das einer Malerin gewidmet wurde. Hier werden dauerhaft Meisterwerke der Namensgeberin präsentiert. Überdies beherbergt das Museum die umfangreichste Sammlung von Skulpturen, Gemälden und Zeichnungen Bernhard Hoetgers. Regelmäßig finden darüber hinaus Sonderausstellungen statt.

Sonderausstellung: Berührend. Annäherung an ein wesentliches Bedürfnis
Berührend – Die Doppeldeutigkeit im Titel der neuen Ausstellung des Paula Modersohn-Becker Museums ist ganz bewusst gewählt. Nicht nur die abgebildeten körperlichen Berührungen qualifizieren die insgesamt 60 Kunstwerke für dieses Projekt, sondern vor allem die emotionale Berührung, die durch die Eindringlichkeit der Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Videos hervorgerufen wird. Entstanden ist die Ausstellungsidee unter dem Eindruck der Abstands- und Distanzregeln zur Eindämmung des Corona-Virus im Frühjahr 2020. Denn vor diesem Hintergrund wurden plötzlich die vielen Berührungen und ihre facettenreichen Erscheinungen sichtbar, die dem thematischen Rundgang seine Struktur geben.
Wesentliche Aspekte des menschlichen Daseins werden in der Ausstellung durch Kunstwerke von Marina Abramovic, Ernst Barlach, Lucas Cranach d.Ä., Vivian Greven, Bernhard Hoetger, August Macke, Robert Mapplethorpe oder Paula Modersohn-Becker visualisiert. Darunter Themen wie die Fürsorge einer Mutter für ihr Kind, die Verbundenheit zweier Liebenden, die Überschreitung von Grenzen oder unfreiwillige Nähe im Alltag. Der hohe Stellenwert der Berührung über die Kunst hinaus ̶ für die Entwicklung des Menschen, für sein soziales Zusammenleben und seine Gesundheit ̶ zeigt sich zudem durch Zitate, Texte und Videos von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Berufsgruppen: eine Domina spricht über die Lust am Schmerz oder ein Masseur über die heilende Wirkung einer Berührung, der Produktdesigner erläutert die Relevanz der Haptik für seine Entwürfe und ein Tangotänzer die unausweichliche Körperlichkeit im Tanz.
bis 24. Januar 2021

Einblick in den Treppensaal des Ludwig Roselius Museums, Foto: Patric Leo

Einblick in den Treppensaal des Ludwig Roselius Museums, Foto: Patric Leo

Das Ludwig Roselius Museum
Das Ludwig Roselius Museum wurde 1928 von Ludwig Roselius, Erfinder des entkoffeinierten Kaffees und Gründer der Kaffee HAG eröffnet. Hier machte er seine Sammlung von Kunst und Kunsthandwerk zugänglich. Hochrangige Kunstwerke fügen sich in ein Ensemble von kostbaren Möbeln, Teppichen, Wandbekleidungen und Kunstgewerbe. Unter den ausgestellten Kunstschätzen befinden sich Werke von Lucas Cranach d. Ä. wie auch der bekannte Silberschatz der Compagnie der Schwarzen Häupter aus Riga.

www.museen-boettcherstrasse.de