Die Reeperbahn ist nach der Wall Street die zweitbekannteste Straße der Welt. Rund um die Uhr sind zahlreiche Menschen auf der berühmten „Meile” in Hamburgs Amüsierviertel unterwegs.
Über Generationen hinweg hat sich die „Meile“ den Ruf als lustvolles Amüsierviertel erarbeitet. Es gibt alles für jeden Geschmack und meistens findet man auch noch ein bisschen mehr.
Der Name stammt von den Reepschlägern, den Taumachern, die für die großen Schiffe die langen Haltetaue flochten und dafür lange gerade Straßen benötigten.
Die Reeperbahn ist übrigens die zweitbekannteste Straße der Welt – nach der Wall Street. Sie ist das Zuhause der Nachtschwärmer, Kneipengänger, Theater- und Musical-Besucher und einer ganzen Meute von Partypeople, die losziehen, um ihr Vergnügen zu finden. Dass sich diese unterschiedlichen Besucher mischen und gemeinsam oder wieder getrennt weiterziehen, liegt in der Natur der Sache und macht diesen wahnsinnigen Reiz aus.
Doch das heimliche Herzstück des Kiez ist sein Erotik-Angebot. Sex-Shops, Table-Dance Bars und Film-Entertainment bestimmen das Bild. Dazu gruppieren sich die berühmte Davidstraße und die Herbertstraße mit ihren hübschen Prostituierten, zu der Frauen keinen Einlass haben. Doch längst hat sich der Kiez emanzipiert, auch Frauenentertainment hat regen Zulauf.
Weiteres Plus ist natürlich die Nähe zum Hafen. Kaum ein paar Treppen hinunter und der Gast sieht sich übergroßen Schiffen und Containeranlagen sowie einer reichlichen Auswahl an Fischbrötchen und Hafentouren gegenüber.
Aber was den Kiez wirklich auszeichnet, ist die vorhandene Toleranz gegenüber Nationen, Glaubensrichtungen, Outfits und Weltanschauungen. Hier kann jeder sein, was und wie er will. Natürlich gibt’s auch mal Streit, das ist bei der täglichen Masse an Besuchern in ihren jeweiligen Zuständen nicht zu verhindern. Dennoch ist der Kiez ein sicheres Pflaster, denn die grünen Jungs (mittlerweile schwarz gewandet) sind meist in der Nähe oder es wird auf klassische Weise geschlichtet. Denn wer Ärger macht, bekommt auch welchen.
Legendär ist der Kiez vor allem in der Erinnerung an die Beatles, denen mittlerweile ein ganzer Platz gewidmet ist. Die Fab Four hatten langwährende Engagements in der heutigen Indra Bar, dem Kaiserkeller und den leider nicht mehr existierenden Clubs Top Ten und Star-Club.
Überhaupt liest sich das Bühnengeschehen auf dem Kiez wie ein Who is Who der internationalen Musiklandschaft der letzten 60 Jahre: The Rattles, Björk, Smokie, Nick Cave, Sugarcubes, Underworld und andere.
Die heutigen Hot-Spots sind der Spielbudenplatz, der von Frühjahr (Angrillen) bis zum Santa Pauli Weihnachtsmarkt mit allerlei Show-Programm und Essgelegenheiten aufwartet, die Große “laute” Freiheit, unsere Partyzone für das junge Feiern und der Hamburger Berg, die alternative Ecke für Jung und Alt. Jährlich kommen viele Besucher wegen der Sommerevents. Dazu gehören der Hafengeburtstag, der Schlagermove und die Harley Days.