Zum 10. Todestag inszeniert Adrian Figueroa Herrndorfs großen Text über den Abschied von der Welt.
Als sich der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf am 26. August 2013 das Leben nahm, starb mit ihm einer der begabtesten, wichtigsten und wirkungsmächtigsten Autoren des noch jungen 21. Jahrhunderts. Seine literarische Schaffensphase umfasste kaum mehr als zehn Jahre, und es sind nur wenige Bücher, die er hinterlassen hat. Die aber haben ein Schwergewicht, das seinesgleichen sucht. Und über „Arbeit und Struktur” schrieb der Literaturwissenschaftler Michael Maar:
„Bei aller Hochschätzung für Herrndorfs Romane – sein Blog „Arbeit und Struktur” steht ihnen an literarischem Rang nicht nach. Es gibt in der Geschichte der Tagebücher nichts, was ihm gleichkäme an Takt, Wärme, dunklem Witz, Sarkasmus und stillem Grauen.„ „Arbeit und Struktur” ist Herrndorfs Tagebuch seines angekündigten Todes. Nachdem bei ihm 2010 ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert worden war, stürzte er sich in einen unvergleichlichen Schaffensrausch. Er schrieb weiter Bücher im Wettlauf gegen den Tod und dachte zugleich in seinem Internet-Blog öffentlich über das Leben, das Sterben, die Liebe, die Kunst, die Freundschaft, das Weltall und den ganzen Rest nach. Über drei Jahre währte dieses literarische Projekt, dem täglich zehntausende Leser folgten – bis zu seinem unvermeidlichen Ende, das der Autor selbst setzte.
Uraufführung 9. September 2023
weitere Aufführungen: 17., 24. und 30. September, 8., 12. und 27. Oktober sowie am 3. November 2023