KAWS. Art & Comic untersucht die Wechselwirkung von Comics, Bildergeschichten, Cartoons und Kunst. Die Ausstellung rückt den US-amerikanischen Künstler KAWS in einen Dialog mit ausgewählten Positionen der Gegenwart und betont die künstlerische Autonomie seiner Charaktere, die Straßen-, Pop-, kommerzielle und öffentliche Kunst miteinander verbinden.

Comics tragen die Kennzeichen einer universalen Sprache und existieren in vielen Kulturen als eine eingängige Art, Geschichten grafisch, in Wort und Bild zu erzählen. Jean-Michel Basquiat, Ad Reinhardt und Kerry James Marshall entwerfen als bildende Künstler nahezu klassische Comics. Karikatur, Satire und eine kaderförmige Narration in Frames waren auch schon vor der Erfindung der Kamera und des (Animations-)Films eine attraktive Art, Geschichten zu vermitteln: grenzüberschreitend und transnational, sprechen sie alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten an.

Ab den 1960er-Jahren stellen Künstler wie Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg und Keith Haring die Grenze zwischen High & Low Art radikal in Frage. Prominente Positionen der Gegenwartskunst reichen von KAWS und Joyce Pensato über Nicole Eisenman bis Peter Saul.

KAWS, der in den 1990er-Jahren als Graffiti-Künstler arbeitete, übermalte Plakate und Werbung im öffentlichen Raum, indem er die Gesichter auf Postern mit seinen typischen Markierungen, durchkreuzten Augen, versah. Besonders bekannt ist er für seine überdimensionierten Skulpturen aus Bronze, Holz oder aufblasbarem Material. Seine COMPANIONs und ACCOMPLICEs zeigt er selbstbewusst, schüchtern oder traurig – manchmal umarmend, manchmal mit den Händen vor dem Gesicht. Häufig wirken sie isoliert und melancholisch, ein anderes Mal treten sie als Gruppe oder Familie auf.

Comicfiguren ziehen sich leitmotivisch durch die Ausstellung und finden sich im Werk einer aktuellen Künstlergeneration wieder – etwa in den Pink Panther-Gemälden von Katherine Bernhardt, den Keramikfiguren von Magdalena Suarez Frimkess oder in den von der asiatischen Mangakultur inspirierten Gemälden von Isolde Maria Joham. Nicht nur als Referenz bedienen sich Künstler der Welt der Comics – sie untersuchen in Darstellung, Physiognomie, Gestik und Bewegung die Charaktere und ihre psychischen Dispositionen.
19. Oktober 2025 bis 19. April 2026

www.albertina.at