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Welch’ eine Fülle! Eine Kammer voller Kunst – man wundert sich. Eine Überfülle von Kunstwerken, von Dingen und Worten, Büchern, Tieren und Naturalien, aus nahen (Rheinland) bis fernen (Afrika, Ozeanien oder Island) Ländern. Alles scheint zusammen zu gehören und hier gar zusammen zu wachsen.

Als Betrachter kommt man hier nicht zur Ruhe, begibt sich unaufhörlich auf die Suche, die Suche nach etwas Neuem, etwas bisher Übersehenem, auf die Suche nach einem versteckten Ordnungsprinzip, einem System der Bezüglichkeiten. Jedoch diese Suche führt zu nichts, außer zu Enttäuschung. Falsch, nicht Enttäuschung, besser zu einer ganz eignen Art von Befreiung. Denn hat man erst einmal akzeptiert, dass es hier eben nicht um ein rational verifizierbares System der Dinge geht, dann beginnt die Augenlust. Aus der Suche wird eine Entdeckungsreise ohne Anfang, ohne Ziel; späterhin ein immer wieder Neu-Finden, ohne zu suchen.

Man kommt mitten hinein in einen ganz eigenen, extrem subjektiven, offensichtlich lustvoll betriebenen Sammlungskosmos. Diese Sammlung aber ist kein Lager toter Dinge oder ein Archiv vergangener Zeit. Diese Sammlung eröffnet Zukünfte, indem sie uns beständig herausfordert, neue Erzählungen zu beginnen. Im Zwischen, in den zahllosen Beziehungsweisen zwischen all den Dingen öffnen sich die Räume für immer neue Koexistenzen, Verbindungen, für Nähen und Distanzen. Eine ganz eigene Einladung zum Spiel mit den Augen – mit Ihren Augen: spielen Sie!
16. September 2022 bis 14. Mai 2023

www.museum-morsbroich.de