Die Bühnenbildnerin und Allround-Künstlerin Barbara Ehnes gibt mit „Alcina” ihr Opernregiedebüt. Langjährige Zusammenarbeiten haben sie bisher an das Zürcher Schauspielhaus, das Theater Basel und andere internationale Theater geführt – nun nähert sie sich Händels „Zauberoper” auf eine ganz besondere Weise: Das Nachdenken über einen paradiesisch-verzauberten Ort, eine Utopie des Theaters und ein Sezieren von Gefühlen und Zuständen führen zu einem speziellen, kaleidoskopartigen Musiktheaterabend.
Von Zauberinnen, verratenen Geliebten und hysterischen Herrscherinnen wimmelt es nur so in Georg Friedrich Händels zahlreichen Opern – doch die hier titelgebende Alcina ist eine besondere Figur: Fernab der Realität hat sie eine Zauberinsel kreiert. Zeit und Raum scheinen aufgehoben, Männer sind verwandelt in Bäume, Felsen und Wellen. Liebe und Erotik regieren. Alcinas Geliebter Ruggiero wird von seiner Braut Bradamente, die sich als ihr eigener Bruder verkleidet, aufgesucht und kann sich letztlich befreien. Weitere Aspekte der Liebeswirren steuern Alcinas Schwester Morgana und ihr Geliebter Oronte bei. Doch besonders facettenreich zeichnet Händel das Psychogramm der angeblich so „bösen” Zauberin Alcina. Das Publikum kann sich ihren Gedankengängen und Gefühlsschwankungen kaum entziehen. Und schnell kann man sich fragen, bei wem eigentlich die Sympathien liegen sollen.
Premiere 19. März 2023
weitere Aufführungen: 24., 26. und 30. März, 2.,8., 15., 21., 26. und 28. April, 10., 18. und 27. Mai 2023