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Das Museum Rietberg ist ein Museum der Stadt Zürich und zählt zu den grössten Kunstmuseen der Schweiz. Es widmet sich der Kunst der traditionellen, aber auch der zeitgenössischen Kulturen Asiens, Afrikas, Amerikas und Ozeaniens. Seine Sammlung umfasst 23 000 Objekte sowie 37 000 ethnografische Fotografien und ist, was die Objekte betrifft, weitgehend öffentlich in den Museumsräumen sowie im Schaudepot zugänglich.
Geschichte trifft Gegenwart: Der Gebäudekomplex des Museums Rietberg vereint auf harmonische und zugleich spannende Weise herrschaftliche, klassizistische Villen mit puristischer Museumsarchitektur.
Der Gebäudekomplex besteht aus drei Villen und der Remise aus dem 19. Jahrhundert – Richard Wagner komponierte in der Villa Wesendonck und der Villa Schönberg Tristan und Isolde und die Wesendonck-Lieder – sowie dem 2007 eröffneten Erweiterungsbau der Architekten Alfred Grazioli und Adolf Krischanitz mit seinem zeitgenössischen grünen Glaspavillon «Smaragd». Die Räumlichkeiten beherbergen die Sonderausstellung und die permanente Sammlung und bieten Platz für Veranstaltungen und das Programm der Kunstvermittlung.

Dekkan
Das Gebiet des Dekkans zählt zu den facettenreichsten Regionen der indischen Malerei. Südlich des Gangesdeltas gelegen besteht es zu einem grossen Teil aus einem Hochplateau und beherbergte wichtige Machtzentren wie Bijapur, Golconda, Aurangabad und Hyderabad. Die kulturelle Vielfalt und die regen nationalen sowie internationalen politischen Verbindungen führten zu einem höchst kreativen Kunstschaffen: Elemente und Motive der Malerei aus Nordindien, Techniken aus der Mogulmalerei, Inspirationen aus Persien verschmolzen zu neuen Stilformen und strahlten wiederum auf ganz Indien aus. Der Dekkan als künstlerische Relaisstation ist stilistisch nicht immer leicht zu fassen, bietet dem Auge aber eine unglaubliche Fülle an Originalität und Innovation.
Zum ersten Mal zeigt das Museum Rietberg in der Parkvilla Rieter seine Schätze aus dem Dekkan in einer eigenständigen Ausstellung.
Bis 24. Oktober 2021

Liebe, Kriege, Festlichkeiten
Facetten der narrativen Kunst aus Japan
Japans narrative Kunst verbindet Kunstgenuss und Alltag auf einzigartige Weise. Sie findet sich in vielfältigen Formen auf unterschiedlichsten Materialien – von miniaturhaften Albumblättern bis zu raumgreifenden Stellschirmen, von exquisiten Lackkästen mit Goldmalerei bis zu aufwändig gearbeiteten Porzellanvasen und eleganten Seidenroben.
Sie ist ein in der japanischen Kunst einzigartiges und multimediales Genre. Es schöpft Inspiration aus Buddhismus, Literatur und Dichtkunst wie auch aus dem Theater, um fantasievolle Bildwelten aus vielfältigen Materialien zu erschaffen. Die Zitate und Anspielungen aus Heldenepen, Liebesgeschichten und Sagen fanden durch die exquisiten Interpretationen in Malerei, Druckkunst sowie auf kunsthandwerklichen Objekten zusätzliche Verbreitung und verankerten sich so im kollektiven Bewusstsein. Ein faszinierender, multimedialer Erzählraum entstand, der Kunstgenuss mit Bildung verband und in den Alltag eingebunden war.
Anhand von über 100 Malereien, Lackgegenständen, Porzellanen, Seidenroben, Metallobjekten, Farbholzschnitten sowie Holzschnittbüchern aus dem 13. bis 20. Jahrhundert führt die Ausstellung in die facettenreiche, farbenfrohe und fantasievolle Welt der japanischen narrativen Kunst ein.
Die kostbaren Leihgaben stammen aus insgesamt rund 35 europäischen Museen und Privatsammlungen aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Grossbritannien, Irland, Schweden, Ungarn und Russland. Auch Werke aus dem eigenen Bestand des Museums Rietberg werden zum ersten Mal im Kontext der narrativen Kunst präsentiert.
10. September bis 5. Dezember 2021

Liebe, Kriege, Festlichkeiten © Museum Rietberg

Liebe, Kriege, Festlichkeiten © Museum Rietberg

Flow
Erzählen im Manga
Von Tradition zur Pop-Kultur: Die kompositionelle und ikonografische Tradition japanischer bildender Kunst beschreitet in den zeitgenössischen Manga neue Wege. Manga erzählen alte Geschichten so, als wären sie neu. Das geschieht mit modernen Techniken des Seitenlayouts und der Blicklenkung. Wie unterscheiden sich diese von den Leseerfahrungen der historischen Querrollen – ob als Umblättern in gedruckten Manga oder dem digitalen Scrollen im Internet?
Für die Ausstellung wurden Teile einer mittelalterlichen Querrolle „mangaisiert”. Seiten aus japanischen Produktionen, die die klassische „Geschichte vom Prinzen Genji” adaptieren, ergänzen das Bild.
10. September 2021 bis 30. Januar 2022

www.rietberg.ch