Enrique Gasa Valga analysiert in seinem neuen Tanzstück ‚Der Fall Wagner‘ die kontroverse und faszinierende Figur Wagner und tut dies mit größtem Respekt und größter Neugier. Sein Ballett orientiert sich an intensiven Schlüsselmomente, die das Leben und künstlerische Schaffen des legendären Komponisten, Schriftsteller und Dirigenten geprägt haben. Seine Ausbildung, seine Liebe, sein politisches Interesse und seine Beziehungen, seine Sorgen und Kämpfe, sein Ruhm, sein Glaube, sein Versagen, seine Reisen durch Länder und menschliche Gefühle, all dies hatte maßgebliche Auswirkungen auf sein künstlerisches Schaffen und seine Persönlichkeit; und ihm schlussendlich die Bedeutung verliehen welche Wagner aufgrund der durch ihn initiierten Revolution des Musiktheaters bis heute inne hat.

Limonada Dance Company © Limonada Dance Company

Limonada Dance Company © Limonada Dance Company

„Er war ein Mann mit einer unglaublichen Sensibilität, aber festen Vorstellungen, und deshalb wurde er gleichermaßen geliebt wie gehasst“ so Enrique Gasa Valga. Friedrich Nietsche – Autor des titelgebenden Buches „Der Fall Wagner“ – schreibt: „Ohne die Musik Richard Wagners wäre meine Jugend unerträglich gewesen.“ Er schreibt aber auch: „Ich bin fern davon, harmlos zuzuschauen, wenn dieser décadent uns die Gesundheit verdirbt – und die Musik dazu! Ist Wagner überhaupt ein Mensch? Ist er nicht eher eine Krankheit?“ Und: „Es war mein Schicksal, Wagner den Rücken zu kehren; Danach irgendetwas zu mögen, war ein Triumph. Niemand war vielleicht gefährlicher in den Wagnerismus verstrickt, niemand hat sich härter dagegen gewehrt, niemand war froher, ihn loszuwerden.“ Sicher ist, dass seine Modernität, seine Unabhängigkeit und die Treue zu seinen Überzeugungen ihn zum Autor unsterblicher Meisterwerke werden ließen.  Die von ihm eingeläutete Revolution des Theaters und der Oper, die bis heute nachwirkt, machte ihn zu einer der einflussreichsten und meist diskutierten Persönlichkeiten in der Musik Geschichte.

Enrique Gasa Valga © Limonada Dance Company

Enrique Gasa Valga © Limonada Dance Company

Enrique Gasa Valga und sein Team finden im Festspielhaus Erl den idealen Ort vor um diese Weltpremiere auf die Bühne zu bringen. Für das Libretto des Stückes zeichnen Jennifer Selby und Enrique Gasa Valga selbst verantwortlich, die Szenografie stammt von Helfried Lauckner und die Kostüme von Birgit Edelbauer-Heiss, allesamt langjährige Mitglieder des Kreativteams von Gasa Valga. Kenneth Winkler (Tiroler Komponist und Musikproduzent) ist für das Sounddesign verantwortlich, um Wagners Musik, als verbindendes Element des Abends, bestmöglich in Szene zu setzen. Die Akteure, die die Aufgabe haben, die Geschichte und ihren Zauber von der Bühne aus zu übersetzen und zu übertragen, sind die hochgelobten Tänzer der Tanzkompanie La Limonada.
18. bis 20. April 2024
www.tiroler-festspiele.at