Mit der umfangreichen Retrospektive wird anhand von 240 Exponaten sowie zahlreichen Veröffentlichungen in Illustrierten und Büchern das Lebenswerk des Fotografen Henri Cartier-Bresson von den 1930er- bis in die 1970er-Jahre beleuchtet.
“I am a visual man. I watch, watch, watch. I understand things through my eyes.” – Henri Cartier-Bresson
Ein Mann springt über eine große Pfütze, um trockene Füße zu behalten, die Hacke berührt fast den Untergrund – einen winzigen Moment später wäre die Komposition in der spiegelnden Wasseroberfläche dahin. Der entscheidende Augenblick – in der Fotografie ist er alles bestimmend. Eine Synthese aus Wissen, Sensibilität, Technik, Form, Zufall und Intuition. Wenn all diese Elemente zusammentreffen, entstehen Bilder, die über das Alltägliche hinausgehen und etwas vom Wesen des Lebens enthüllen.
Henri Cartier-Bresson (1908–2004) gilt als einer der Begründer des modernen Fotojournalismus und zählt zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.
Seine Reportagen zeigen weltpolitische Schlüsselereignisse wie Gandhis Beisetzung (1948), das Ende der Kuomintang-Herrschaft in China (1949) oder das Leben im geteilten Berlin (1962). 1954 dokumentierte er als erster westlicher Fotograf das Leben in der Sowjetunion nach Stalins Tod. Neben politischen Themen porträtiert Cartier-Bresson auch zahlreiche Künstler, darunter Coco Chanel und Henri Matisse. Mit einem scharfen Blick für das Wesentliche und dem Gespür für den „entscheidenden Augenblick“ bietet seine Street Photography einen tief humanistischen Zugang.

James Dean, Times Square, New York City, USA, 1955. Detail of the contact sheet. © Dennis Stock/Magnum Photos
Der Titel Watch! Watch! Watch! reflektiert Fragen der Wahrnehmung, die nur durch die Kamera und mit Fotografie möglich sind – die Fähigkeit, einen flüchtigen Moment festzuhalten. Die umfangreiche Retrospektive beleuchtet anhand von 240 Exponaten sowie zahlreichen Veröffentlichungen in Magazinen und Büchern das Werk Cartier-Bressons von den 1930er- bis in die 1970er-Jahre. Neben ikonischen Bildern zeigt die Ausstellung auch frühe, surrealistisch geprägte Aufnahmen, Fotoreportagen, Porträts und bislang unveröffentlichte Bilder und Filme.
FOTO ARSENAL WIEN zeigt diese Retrospektive aus dem Bestand der Fondation Henri Cartier-Bresson – in Kooperation mit dem Bucerius Kunst Forum Hamburg und der Fundación MAPFRE Barcelona – erstmals seit Jahrzehnten in Österreich.
28. Juni bis 21. September 2025