Das Geschichtenerzählen ist eine jahrtausendealte Tradition. Ob als Roman, Gedicht oder Gesang, die Schönheit der Sprache fasziniert und berührt uns bis heute. Literatur entführt in fremde Welten, erzählt von vergangenen Epochen, ist gleichzeitig Unterhaltung und Bildung. Das Literaricum Lech fühlt sich dieser Tradition verpflichtet und lädt jährlich namhafte Persönlichkeiten zum Austausch über Literatur ein.
Initiiert von Michael Köhlmeier und Raoul Schrott und kuratiert von Nicola Steiner, steht beim Literaricum Lech immer ein Klassiker der Weltliteratur im Zentrum, von dem aus die Teilnehmenden unter anderem verschiedene Genres und Romane beleuchten. In diesem Jahr ist es die Erzählung „Bartleby, der Schreiber“ von Herman Melville, dessen Protagonist den einprägsamen Satz „Ich möchte lieber nicht“ zu seinem Arbeits- und Lebensmotto macht.
Woraus besteht die Faszination dieses Klassikers? Wie wurde und wird der Roman wahrgenommen, was hat er uns heute noch zu sagen? Worin liegt der Reiz des Übersetzens, wo die Herausforderung, gerade wenn es sich um einen Roman aus einer vergangenen Zeit handelt? Und was haben die Romane von David Foster Wallace, Frank Witzel und Herman Melville gemeinsam? Das sind nur einige Fragen, denen sich unter anderem Elke Heidenreich in ihrem Eröffnungsvortrag, Karl-Heinz Ott, Frank Witzel und Ulrich Blumenbach widmen.
Ein weiteres Highlight ist eine Veranstaltung mit Raoul Schrott, die der österreichische Dichter und Schriftsteller extra für das Festival konzipiert. In diesem Jahr stehen altägyptische Liebesgedichte im Zentrum. Schrott trägt früheste moderne Liebeslyrik vor und erzählt von den Hintergründen dieser außergewöhnlichen Literatur.
14. bis 17. Juli 2022
https://www.lechzuers.com/de/literaricum/programm