Etwa 6000 Objekte ägyptischer Altertümer der prädynastischen, pharaonischen und griechisch-römischen Zeit umfasst der Bestand der Dresdner Skulpturensammlung heute. Die Ausstellung bietet eine kleine Auswahl daraus und zeigt beeindruckende Hinterlassenschaften dieser vergangenen Hochkultur.
Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. berichtet der griechische Geschichtsschreiber Herodot begeistert von den Sitten, Gebräuchen und der Religion der Alten Ägypter. Die Fremdheit und Andersartigkeit des Landes am Nil, seiner Kunst und Kultur fasziniert die Menschen seit der Antike bis zum heutigen Tag. Auch die bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts für den sächsischen Hof zusammengetragenen Aegyptiaca zeugen davon.
Mit Neugier und Leidenschaft suchte man in den altägyptischen Objekten – Mumien, Statuen und Amuletten – zunächst das Alte, das Andere, das Außergewöhnliche, bevor im Verlauf des 19. Jahrhunderts das wissenschaftliche Interesse an den Fundstücken in den Fokus der Sammlertätigkeit rückte.
Für die Ägypter bedeutete der Tod nicht das Ende. Der unermessliche Aufwand, der betrieben wurde um ihn zu überwinden und zu bewältigen, hat allgegenwärtige Spuren hinterlassen. Die meisten materiellen Zeugnisse, archäologischen Funde und musealen Objekte entstammen aus Gräbern und dokumentieren den Totenkult. Vor allem die Unversehrtheit des Körpers als Garant für die individuelle Fortexistenz und das überstandene Totengericht als Ausdruck moralischen Lebenswandels garantierten den glücklichen Übergang ins Jenseits. Die Versorgung der Verstorbenen durch Familienangehörige und die fortdauernde Erinnerungskultur mittels Gedenk- und Festtage, wie sie auf den Grabmonumenten festgehalten wurden, sicherten das ewige Weiterleben. Das altägyptische Jenseitskonzept einer hoffnungsvollen Versöhnung mit dem körperlichen Ende hat seit jeher große Faszination und nachhaltigen Einfluss auf die Menschen ausgeübt.
13. August 2022 bis 16. April 2023