Rittergeschichten waren schon immer beliebt, ab dem 16. Jahrhundert vor allem der Roman „Amadis de Gaula”: Georg Friedrich Händel wusste das Publikum auf seiner Seite, als er genau diesen Helden zum Protagonisten der 1715 uraufgeführten Oper machte. Händel, der wie kein anderer dramatischen Klang mit den intimsten Regungen der menschlichen Seele verbindet, entfaltet in diesem Werk vollends sein Gespür für Emotionen, geht es doch um die schmerzhafteste Seite der Liebe: die unerfüllte.
Zwei lieben sich, und zwei versuchen, das zu verhindern. Amadigi liebt Oriana. Die Zauberin Melissa aber ist besessen verliebt in Amadigi. Immer wieder verfangen er und Oriana sich in dem Geflecht von Intrigen, das Melissa um sie spannt. Und fatalerweise gibt es auch noch einen verzweifelten Verehrer Orianas: Dardano, der, getrieben von unerfülltem Begehren, den Dolch gegen seinen Freund Amadigi erhebt.
Entstanden nach dem Durchbruch mit „Rinaldo”, kreiert Händel eine Zauberoper voller Spannung und mit einer packenden Handlung, in der die Charaktere eine Fülle an Gefühlsextremen durchleben. Regisseur und Ausstatter Hinrich Horstkotte inszeniert dieses intensive Kammerspiel mit Reminiszenzen an die barocke Bildwelt, Sensibilität, Abwechslungsreichtum und visueller Erfindungskraft.
Premiere 27. Mai 2023
weitere Aufführungen: 1., 3. und 25. Juni, 2., 9. und 14. Juli 2023