Regisseurin Nina Russi inszeniert das berühmte Verwirrspiel um Kunst und Kunstschaffende als Parabel auf künstlerische Integrität: Wo bleibt das Kunstwerk im Trubel des Theateralltags? Wo blitzt es auf zwischen Masken und Eitelkeiten? Und wie bewahrt man sich in alledem die Lust am Theater in seinen vielen Formen und Farben?

„Verwandlung“ heißt das Zauberwort in Hofmannsthals und Strauss’ dritter großer Zusammenarbeit Ariadne auf Naxos. Ursprünglich als Fortsetzung der Molière-Komödie Der Bürger als Edelmann gedacht, statteten die beiden Künstler das Stück in der bis heute gespielten späteren Version mit einem neukreierten Vorspiel aus, das der Opernhandlung einen eigenen, höchst aufschlussreichen Rahmen verleiht: Ein junger Komponist hat seine erste Oper – Ariadne auf Naxos – geschrieben.

Das frühreife Mach-, pardon: Meisterwerk soll nun im Hause des reichsten Mannes von Wien zur Uraufführung gelangen. Doch dieser verfügt aus Langeweile über den schöngeistigen Antikenstoff, die Tragödie auf eins, zwei mit dem lustigen Possenspiel einer bekannten Commedia-Truppe der zwielichtigen Zerbinetta zu fusionieren. In die tragische Handlung mischen sich von nun an leichtere Figuren, die mit Ariadnes heroischer Trauer nicht viel zu schaffen haben. Doch auch die Oper schreitet voran: Am Ende betritt der jugendliche Gott Bacchus – alias Dionysos, Gott des Theaters – die Bühne und bewirkt das Wunder der Verwandlung, das vergangene Schmerzen in ein geläutertes Weiterleben rettet, anstatt sie bloß zu verlachen.
Premiere 20. September
weitere Aufführungen: 24., 26. und 28. September, 4., 9., 12. und 16. Oktober, 15. November, 4., 18. und 28. Dezember 2025

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