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Das Francisco Carolinum Linz ist das Museum für Fotografie und Medienkunst des Landes Oberösterreich mit kontinuierlich wechselnden Ausstellungen. Es steht für einen differenzierten Umgang mit Bildmedien mit einem besonderen Schwerpunkt auf feministische Kunst und der Entwicklung neuer medialer Ausdrucksformen.

Pandemie, Krieg in der Ukraine, Erderwärmung, Energiekrise, Inflation, Patriarchat usf. sind Themen, die die Gesellschaft nachhaltig beeinflussen und ein permanentes Krisengefühl sowie Überlastung erzeugen. Auf diese Erschöpfungsphänomene reagierte die Künstlerin Sophia Süßmilch mit ihrem Projekt Sanatorium Süßmilch auf sehr spezielle Weise. Sie richtete im Ausstellungsraum des Francisco Carolinum Linz ihr persönliches Sanatorium ein und wohnte dort einen Monat lang. Ihr Tagesablauf folgte dabei konsequent einem selbst erstellten „Therapieplan“. An zwei Stunden am Tag konnten Museumsbesucher das Sanatorium betreten, am Leben der Künstlerin teilhaben und sich mit ihr unterhalten.

Sophia Süßmilch hat sich im Francisco Carolinum eingerichtet © Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH, Michael Maritsch

Sophia Süßmilch hat sich im Francisco Carolinum eingerichtet © Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH, Michael Maritsch

Bereits im Vorfeld des Aufenthalts hatte die Künstlerin eine Reihe von existenziellen Fragen zum gegenwärtigen Zustand der Welt mit 25 unterschiedlichen Gesprächspartnern erörtert, aus ihrem privaten Umfeld ebenso wie mit Experten. Sie versuchten in Gesprächen gemeinsam Lösungen für die drängendsten Probleme der Welt zu finden. Ihr Ziel dabei war, aus diesen Antworten nichts Geringeres als eine allgemeingültige Weltlösungsformel abzuleiten.
Nach 30 Tagen zog die Künstlerin wieder aus und nun erwartet die Besucher auf einer riesigen Mind Map die ultimative Weltformel mit den Lösungen für die Probleme der Menschheit.
Ein Ansinnen, das naturgemäß zum Scheitern verurteilt ist, jedoch in seiner Großspurigkeit die vermeintlich einfachen Lösungen, die die Politik mitunter als Heilsversprechen anpreist, persifliert.
10. Oktober 2023 bis 28. Januar 2024

www.ooekultur.at