In dem Stück lässt Bernard Da Costa Eva Braun einen Uhrmacher aus dem Lager in Begleitung eines jungen Soldaten in den Bunker bringen und befiehlt ihm, ungeachtet seines Hungers, seines Durstes und seiner Müdigkeit, umgehend ihre Uhren zu reparieren.

Eva Braun, eine unliebsame historische Figur, aber umgeben von einem Geheimnis, das bis heute fasziniert und abschreckt: Wie kann eine scheinbar so natürliche, fröhliche und lebenslustige junge Frau es akzeptieren, über viele Jahre hinweg die Mätresse des schlimmsten Diktators, den die Welt je gekannt hat, zu sein? Was veranlasste sie, ihm, als die Armeen Berlin belagerten und das Dritte Reich zerbrach, in den Bunker und in den Tod zu folgen?
Basierend auf historischen Fakten, versucht Bernard Da Costa in seinem Stück darauf eine Antwort zu geben. Es ist belegt, dass Eva Braun eine leidenschaftliche Uhrensammlerin war und es hat sich als historische Tatsache erwiesen, dass sie, falls nötig, nie gezögert hat, wenn es sich um ihre Uhren handelte, die fachmännische Hilfe von Gefangenen aus den Konzentrationslagern in Anspruch zu nehmen, die imstande gewesen sind, sie zu einer Zeit zu reparieren, da Handwerker an die Front geschickt worden waren oder in der Rüstungsindustrie arbeiteten.
Dieses Stück ist aber vor allem dazu da, den Zuschauer zu fragen: „Was macht es möglich, das Inakzeptable zu akzeptieren und menschliche Werte zu vergessen, um in der dunklen Seite unseres Verhaltens zu versinken?“
Eine Frage, die uns auf die Bedeutung der „Pflicht der Erinnerung“ in unserer Zeit zurückführt.
Aufführungen 3., 11., 12., 19. und 20. April 2024 im Kleines Theater Salzburg

www.freie-buehne-salzburg.at