Böse Wölfe, unschuldige Kinder, gemeine Räuber und missgünstige Stiefmütter – die Märchen der Brüder Grimm bieten vielfältige Anlässe zum Nachdenken über Recht und Unrecht, Gut und Böse. Von diesem Hintergrund begibt sich die GRIMMWELT in der neuen Sonderausstellung auf eine Spurensuche in Märchen und Recht.
Zunächst erwartet Sie eine Welt der Märchen, in der nicht immer alles so eindeutig ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn einige Charaktere sind bei genauerer Betrachtung ambivalenter, als man zunächst vermuten würde. Es werden die Figuren und Handlungen dreier ausgewählter Märchen untersucht und Sie sind dazu aufgefordert, die gängige Einteilung von Gut und Böse im Märchen infrage zu stellen. Danach stellt die Ausstellung die Brüder Grimm als Juristen vor und geht auf eine Spurensuche in ihrer Lebenszeit. In diesem Kapitel steht ein eher unbekanntes Werk Jacob Grimms im Zentrum: die „Deutsche Rechtsalterthümer”, sowie die Einordnung dieser Grundlagensammlung der Rechtsgeschichte in das Gesamtwerk der Brüder.
Und schließlich schlägt die Schau den Bogen in die Gegenwart und fragt nach der Beziehung zwischen Recht und Gerechtigkeit. So wird etwa die Frage aufgeworfen, ob Recht immer Gerechtigkeit schafft. Viele Mitmachstationen laden Sie ein, spielerisch aktiv zu werden, die Perspektive zu wechseln und selbst Stellung zu beziehen. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung historische Originalexponate aus zahlreichen Institutionen und Museen. Interviews mit Experten zu historischen und aktuellen Themen sowie abwechslungsreiche Film- und Hörstationen runden die Schau ab. Eine Augmented Reality-App für Erwachsene sowie eine Rätselspur für Kinder (ab 6 Jahren) sorgen zudem dafür, dass große und kleine Forscher auf ihre Kosten kommen.
29. September 2023 bis 14. April 2024