Die Ausstellung beleuchtet die jahrhundertalte Faszination des Horrors. Schrecken und Grauen begleitet die Menschheit durch die Jahrhunderte. Dem Unbehagen davor steht jedoch in Kunst und Kultur ein lustvolles Interesse daran, manchmal gar ein humorvoller Zugang gegenüber. Die Schau thematisiert erstmals die vielfältige und mehrdeutige Geschichte des künstlerischen Umgangs mit dem Schrecken sowie die Aktualität des Horrors in Mode, Musik, Film und der zeitgenössischen Kunst. Das Spektrum der mehr als 100 gezeigten Werke reicht von klassischer Malerei und Skulptur bis zu aufwendigen Installationen.

Schon in der Renaissance hatten Visionen von Hölle und Tod eine anziehende und zugleich faszinierende Wirkung. In der schwarzen Romantik und der Literatur Edgar Allan Poes erreichte die Faszination für das Grauen einen ersten Höhepunkt. Zu einem epochemachenden Phänomen wurde sie dann im Laufe des 19. Jahrhundert. Bildende Künstlerinnen und Künstler, die sich der Wissenschaft und Rationalität der Aufklärung verweigerten, wandten sich der Emotionalität, der Wildheit der Natur und übernatürlichen Themen zu. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgten dann blutrünstige Shows in Gruseltheatern wie dem Grand Guignol in Paris dafür, den Hunger nach der Lust des Schauderns zu stillen. Zeitgleich entwickelten frühe Horrorfilme die Hauptfiguren und Strategien der spannungsgeladenen und schaurigen Erzählkunst.

Friedrich Wilhelm von Schadow und Schüler, Purgatorium — Paradies — Hölle (Triptychon Das Jüngste Gericht), Hölle (rechter Teil, von Schülerhand vollendet), 1848 — 1852Öl auf Leinwand, Kunstpalast Düsseldorf, Dauerleihgabe des Landes Nordrhein—Westfalen (Iustizverwaltung) © Kunstpalast, Foto: Horst Kolberg

Friedrich Wilhelm von Schadow und Schüler, Purgatorium — Paradies — Hölle (Triptychon Das Jüngste Gericht), Hölle (rechter Teil, von Schülerhand vollendet), 1848 — 1852, Öl auf Leinwand, Kunstpalast Düsseldorf, Dauerleihgabe des Landes Nordrhein—Westfalen © Kunstpalast, Foto: Horst Kolberg

Die Ausstellung TOD UND TEUFEL. Faszination des Horrors zeigt mit Meisterwerken vom Mittelalter bis ins 19.  Jahrhundert den Ursprung der Darstellung des Grauens in der Kunst- und Kulturgeschichte. Der Schwerpunkt der Schau liegt auf Arbeiten der letzten zwanzig Jahre von Künstlerinnen und Künstler wie Alexander McQueen, den Chapman Brothers, Billie Eilish, Lars von Trier, Berlinde de Bruyckere, Mary Sibande und vielen anderen präsentiert. Death Metal und die blutgefüllten Turnschuhe von MSCHF treffen auf Beiträge von Andres Serrano und Eliza Douglas. Sie alle rufen mit ihren Werken ambivalente Gefühle von Angst, Unbehagen, aber auch Begeisterung hervor. Vollziehen sie damit einen Regelbruch? Überschreiten sie die Grenzen der gesellschaftlichen Konventionen? Auf jeden Fall sollen die Werke unter die Haut gehen und die Fantasie beflügeln.
1. März bis 2. Juni 2024
www.hlmd.de